Wer mich kennt, weiß, dass ich ziemlich gern esse. Und gern auch ziemlich viel. Nicht, als wäre ich ausgehungert, denn genießen kann ich schon. Wenn es mir aber schmeckt, will ich dieses Gefühl des Schmeckens unbedingt behalten. So lange es irgendwie geht eben. Zumindest für eine gewisse Zeit oder Jahreszeit. Jetzt, wo der Herbst dann doch da ist, kommen mir beispielsweise unglaublich viele passende deftige Gerichte in den Sinn. Eintöpfe, Kohlgemüse, fette Saucen....
Ich könnte mich jeden Tag darin suhlen. Im Sommer dagegen halte ich davon gar nichts. Schmeckt einfach nicht. Oder die Zutaten sind noch nicht so weit. Was sich aber kurz vor jedem Wechsel der Jahreszeiten bei mir zeigt, ist die Sehnsucht nach den jeweiligen Leibspeisen. Kaum sinkt das Termometer beispielsweise unter zehn Grad, kann ich die Erbsensuppe kaum erwarten...
Interessant ist außerdem, wie man Personen mit Nahrungsmitteln in Verbindung bringen kann. Ein Umstand, der sogar Jahreszeiten- oder Uhrzeit-Regelungen außer Kraft setzt. Trifft man beispielsweise jemanden, mit dem man jahrelang morgens Spiegelei-Brötchen genossen hat, könnte man glatt auch um 17 Uhr nochmal frühstücken...