Dienstag, 18. Oktober 2011

Quoten sind Zahlen und Zahlen mag ich nicht....

Es gibt Einschaltquoten, Gewinnquoten, Arbeitslosenquoten und wahrscheinlich 1.000 andere Formen von Quoten. Wenn es nach einigen Damen ginge, bald sogar gesetzlich vorgeschriebene Frauenquoten.
Zuwider ist mir persönlich allerdings jede einzelne dieser Quoten-Arten. Einfach, weil Quoten viel zu viel mit Zahlen zu tun haben. Zahlen waren noch nie meine Freunde. Auch wenn ich Mathe noch ins Abi nehmen musste und tatsächlich ein wenig glänzen konnte, habe ich mein Studium kurzerhand abgebrochen, als die Belegung des Statistik-Kurses zur Pflicht wurde. Wie sollten ich dann also Quoten lieb gewinnen???
Zumal ich den Sinn von Quoten immer noch nicht verstanden habe....

Die Einschaltquoten von „Das Supertalent" sind beispielsweise nicht schlecht. Man sollte meinen, man muss dieses Casting-Format unbedingt gesehen haben, um nichts zu verpassen. Ich habs verpasst. Schlecht geht es mir deswegen allerdings nicht.

Rund um das Thema der „Gewinnquoten" drehen sich wahrscheinlich verschiedenste hochkomplizierte Doktorarbeiten. Möglicherweise sogar solche, die nicht unter Plagiat-Verdacht stehen. Beschäftigt habe ich mich mit diesen Dingen allerdings ebenfalls noch nicht. Jedenfalls konnte ich noch nie einen Gewinn der Gewinn-Quote zuordnen.

Auch die Arbeitslosenquote ist für mich eine „nackte" Zahl, die man viel zu sehr verfälschen kann, als das sie unbedingt und zweifelsfrei glaubwürdig sein könnte. Menschen in Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen werden beispielsweise nicht mitgezählt. Da sie sich allerdings während dieser Maßnahme erst Arbeit „beschaffen" sollten, vergaß der Statistiker. Was, wenn die Maßnahme beispielsweise nicht fruchtet? Ich selbst musste mich - dem Himmel oder wem auch immer sei Dank - auch mit diesen Quoten bislang nicht aus persönlichen Gründen beschäftigen.
Aber: seitdem ich zur Quote der arbeitenden Bevölkerung gehöre, arbeite ich in meiner Abteilung „allein unter Männern". Zudem bin ich auch noch das jüngste (nicht-)Glied in der Runde. Eigentlich eine ganz gute Konstellation für mich. Ich bin beispielsweise immer die Beste, weil eine andere gibt es hier nicht. Dass das Mädchen grundsätzlich Kaffee machen muss, habe ich inzwischen einfach geändert. Jetzt macht meist derjenige die Heißgetränke, der gar keinen Kaffee mehr trinkt. Ich klopfe dafür lieber schonmal den ein oder anderen „dummen" Spruch. Kurzum: Dass ich die einzige bin, die dem weiblichen Geschlecht angehört, fällt mir eigentlich kaum mehr auf. Zumindest nicht im negativen Sinne.

Wenn mir diese Tatsache allerdings Tag für Tag auffallen würde, hätte ich vermutlich nicht den Spaß am Job, den ich letzten Endes doch habe. Einfach, weil ich unglücklich wäre, hätte man mich rein als „Quotenfrau" eingestellt. Was ich will und wollte: Leistung zeigen, bringen und mich sicherlich ab und an auch mal fordern lassen. Ich will schließlich unter keinen Umständen eine Zahl sein. Kein „Nummern-Girl", sondern: einfach die Nixdorf. Oder meinetwegen auch einfach nur Nixdorf. Wäre es nämlich nach meinen Eltern gegangen, wäre ich übrigens ein „der Nixdorf" geworden....

1 Kommentar:

  1. Endlich ein normaler Mensch, ab in die Politik mit dir... Die brauchen dringend vernünftiges Personal!

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