Eigentlich ist es verrückt. Ein bisschen zumindest. Wenn man darüber nachdenkt jedenfalls. Was ich meine sind entscheidende Millimeter. Nicht auf irgendeinem Maßband, sondern im Gesicht.
Genau hier entscheiden erstaunlicherweise kleinste Größeneinheiten darüber, welchem Gemütszustand man gerade nachhängt. Hebt man die Mundwinkel beispielsweise nur ein klein wenig an und sorgt dafür, dass die Augen mitziehen, wirkt man freundlich. Vielleicht sogar entspannt.
Andererseits kann man auch schnell den Eindruck erwecken, man denke angestrengt nach, sei traurig oder gar wütend. Melancholisch, verträumt oder gar zu Scherzen aufgelegt. Unglaublich viele Stimmungen liegen allein in der Mimik, unterscheiden sich tatsächlich allein nur durch wenige Millimeter.
Der frischgebackene junge Vater erkennt bei seinem Spross beispielsweise intuitiv, welcher Gesichtsausdruck für ein nahendes Bäuerchen steht. Und das, obwohl vor allem bei Neugeborenen wahrscheinlich nicht einmal von Millimetern gesprochen werden kann.
Besonders angenehm, wenn auch ab und an überraschend ist außerdem, dass man mit der persönlichen Gesichts-Millimeter-Arbeit auch andere anstecken kann. Sofern der Ausdruk authentisch ist, versteht sich.
Dann kann man mit maximaler Strahlungswirkung sogar große, grimige, schwarze Kanten vor imposanten Clubtüren ebenfalls zum Strahlen und damit aus der Facon bringen.....
Redakteurin Ramona Nixdorf schreibt aus ihrem Alltag. Was immer sie erlebt, denkt oder auch nicht...
Sonntag, 25. August 2013
Sonntag, 11. August 2013
Beflügelt
Zeitweise hab ich sie ganz genau gespürt. Am inneren Rand meiner Schulterblätter. Genau hier waren sie mit mir verwachsen. Meine Flügel. Riesig und mit stattlichen Federn versehen. Vor allem nachts, am Rande der Träume, ruhig ein- und ausatmend war ich mir ihrer Existenz mehr als sicher. Sicher, hinfliegen zu können, wo immer ich sein wollte. Auf der Stelle. Gedankenlos. Flugbereit.
Bis ich zu nah an eine Turbine geraten bin. Eine, die zu schnell drehte, als das ich noch hätte entkommen können. Eine, die mir nach und nach die leichten Federn entrissen hat, keinen Halt gemacht hat. Eine, die mich zu Boden gezwungen und mir den Überblick von oben verwehrt hat.
Eine Erinnerung ist es, die momentan den Platz der Flügel eingenommen hat. Eine Erinnerung, die mich zumindest in Gedanken fliegen lässt, Mut macht, an neue Flügel zu glauben.
Manchmal kann ich das Kitzeln und Knistern an den Schulterblättern schon spüren...
Bis ich zu nah an eine Turbine geraten bin. Eine, die zu schnell drehte, als das ich noch hätte entkommen können. Eine, die mir nach und nach die leichten Federn entrissen hat, keinen Halt gemacht hat. Eine, die mich zu Boden gezwungen und mir den Überblick von oben verwehrt hat.
Eine Erinnerung ist es, die momentan den Platz der Flügel eingenommen hat. Eine Erinnerung, die mich zumindest in Gedanken fliegen lässt, Mut macht, an neue Flügel zu glauben.
Manchmal kann ich das Kitzeln und Knistern an den Schulterblättern schon spüren...
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