Zeitweise hab ich sie ganz genau gespürt. Am inneren Rand meiner Schulterblätter. Genau hier waren sie mit mir verwachsen. Meine Flügel. Riesig und mit stattlichen Federn versehen. Vor allem nachts, am Rande der Träume, ruhig ein- und ausatmend war ich mir ihrer Existenz mehr als sicher. Sicher, hinfliegen zu können, wo immer ich sein wollte. Auf der Stelle. Gedankenlos. Flugbereit.
Bis ich zu nah an eine Turbine geraten bin. Eine, die zu schnell drehte, als das ich noch hätte entkommen können. Eine, die mir nach und nach die leichten Federn entrissen hat, keinen Halt gemacht hat. Eine, die mich zu Boden gezwungen und mir den Überblick von oben verwehrt hat.
Eine Erinnerung ist es, die momentan den Platz der Flügel eingenommen hat. Eine Erinnerung, die mich zumindest in Gedanken fliegen lässt, Mut macht, an neue Flügel zu glauben.
Manchmal kann ich das Kitzeln und Knistern an den Schulterblättern schon spüren...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen