Erst höre ich hinter mir nervöses Kichern. Es folgt lautes Einatmen, noch geräuchvolleres Ausatmen. Dann: Stille. Währenddessen spürbar, ist ein erdbebengleiches Zittern, dass sich im ganzen Raum ausbreitet.
Hände scheinen sich zu verkrampfen, bohren sich ins Fleisch. Ungeheurer Druck baut sich auf. Die Welt dreht sich für einen Moment nicht weiter. Eine Sekunde lang rührt sich nichts. Es wird fast unerträglich....
Bis sich plötzlich erleichtertes Seufzen breit macht, den Raum bis zur Decke ausfüllt. Ich höre gelöstes Kichern. Sehe beim Blick über die Schulter entspannte Gesichter. Direkt neben mir strahlen zwei blaue Augen aus einem überraschten Gesicht. Ähnlich überrascht muss auch ich aussehen: Vor lauter Konzentration auf die Geräusche hinter mir, vor lauter Konzentration auf die Angst hinter meinem Rücken, habe ich mich nicht auf das "Wesentliche" konzentriert. Ich habe nicht gekichert. Ich bin nicht in die Luft gesprungen. Ich habe nicht die Arme ausgebreitet. Ich habe den Brautstrauß nicht gefangen...
Vielleicht wäre ich gesprungen, wenn nicht alles andere hinter mir nicht interessanter gewesen wäre? Vielleicht hätte ich die Arme ausgebreitet, wenn mir diese Angst nicht auch selbst Angst gemacht hätte? Vielleicht bin ich auch ein schlechter Fang? Oder wäre einfach nur ein schlechter Fänger?
Die Hochzeitstorte war jedenfalls lecker!
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