Es gibt ja immer wieder Menschen oder eher Frauenzeitschriften, die die These aufstellen, Frauen stünden auf weiche Männer. Emotionale Geschöpfe, die sich voll und ganz auf das weibliche Naturell einlassen können. Ohne Ecken und Kanten. Ohne Testosteron. "Metrosexuell" liest man immer und immer wieder.
Mein Geschmack ist das ganz ehrlich nicht. Ich brauche Bartstoppeln und starke Arme. Einen Kerl, der jauchzt, wenn eine "geile Karre" vorbeifährt. Und vor allem: einen Kerl, der mich beschützen kann!
Ich schätze, genau in diesem Moment, kommt mein Vaterkomplex zum Vorschein. Der Mann, der nicht unwesentlich an meiner Existenz beteiligt war, hat mich immer beschützt. Meine Schwester natürlich auch. Wenn es einen Anlass dazu gegeben hätte, er hätte sich sogar geschlagen, um für unser Wohl zu sorgen.
Ich weiß, dass er bis heute nicht gut schläft, wenn er uns nicht in Sicherheit weiß. Früher hat er nie auch nur eine Minute fest geschlafen, bis er seine Töchter nicht friedlich schlummernd in ihren Betten wusste.
Heute überlässt er seinen potentiellen Schwiegersöhnen auch ein bisschen Verantwortung für seine "Grazien". Käme es allerdings "hart auf hart": Papa ist da! Papa würde zum Tier!
Erinnert daran wurde ich heute (passender Weise am Vatertag) irgendwo in Köln beim späten Frühstück unter freiem Himmel: Vater und Tochter (etwa Ende 30 und sechs Jahre alt) fuhren mit dem Rad die Straße entlang, als die Kleine urplötzlich absolut hysterisch losbrüllte, um Hilfe schrie und pure Panik zum Ausdruck brachte. "Daddy" überlegte nicht lange, sprang von seinem Fahrrad, eilte zur Tochter. Jederzeit bereit, dem Tod ins Auge zu sehen, damit sein Sprössling nur beruhigt würde. Geschehen ist das auf nicht minder spektakuläre Art und Weise gleich nachdem er den Feind lokalisiert hatte. Ein gelb-schwarz gestreiftes Monster saß auf dem Knie des Mädchens. Ich glaube sogar, dass fette Insekt hat gegrinst, angesichts des jungen Fleisches, in das gestochen werden konnte.
Vergangen ist der Hummel ihr Lächeln allerdings sicher in dem Moment, als der tapfere Vater das Stech-Wesen von der Tochter fegte. Damit nicht genug: Als die Hummel schon wehrlos am Boden lag, trat der tapfere Retter sicher noch etwa fünf bis acht Mal drauf, um ja jede Gefahr zu eleminieren. Am Ende lächelte das Mädchen! Auch ich musste lächeln. Was mich angeht, könnte der Vatertag auch "Heldentag" genannt werden... Denn das sind die Väter für mich, die alles daran setzen, ihre Kinder sicher zu wissen.
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