Ich habs getan! Letzte Nacht habe ich mich entschlossen ein längst angefangenes Buch zur Seite zu legen und nie wieder aufzuschlagen! Laut schnaufend habe ich die Geschichte von indischen Familien, südostasiatischer Politik und der Bedeutung von Curry und Co in die hinterste Ecke des Regals befördert. Sogar meine Katze ist von meinem wütenden Gemurmel aufgewacht und hat mein Fluchen bereitwillig über sich ergehen lassen.
Ich bin zwar ein bekennender Buchstabenfreund, was dieser Autor da allerdings getrieben hat, ging definitiv zu weit: Wer braucht schon 2.000 Seiten für eine Geschichte???
Wenn ich auch zugeben muss, dass indische Stammbäume oftmals sehr verzwickt sind, dass die unterschiedlichen Kasten zum Verständnis einige Erklärungen bedürfen und der europäische Leser in eine ganz andere Kultur eintauchen muss: niemand kommt anderen Völkern innerhalb von 6-seitigen Beschreibungen von Pflanzen näher!
Nicht das ich nicht versucht hätte, darin einen Sinn zu sehen...Wenn mich der Klapptext auch neugierig gemacht hat: schon beim Kauf hat mich die Dicke des Buches etwas verunsichert. Dennoch habe ich mich Schließlich bis auf Seite 600 "gehangelt", mir selbst immer wieder einredend, auf der nächsten Seite würde endlich etwas passieren. Ich habe zwischendurch sogar einige Seiten überschlagen, um rauszufinden, wann sich bei Khan, Aparna und Co endlich etwas tut.
Aber: Nichts! Nur Blumen und indische Lieder...Wie auch immer die Geschichte weiter gehen mag, 1.000 Seiten hätten sicherlich mehr als ausgereicht! Schon Pulitzer hat doch gesagt: "Was immer du schreibst, schreibe kurz und sie werden es lesen." Ist dieser Name nicht auch indischen Autoren ein Begriff?
Ich jedenfalls möchte diese Geschichte nicht weiterlesen, mir gefallen 2.000 Seiten im Regal als Stütze für kleinere andere Bücher wesentlich besser.
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