Freitag, 22. April 2011

Ich liege auf dem Rücken...

....starre in den Himmel. Tausend Schafe sind da oben zu sehen. Kleine, große, flauschige, die sich allesamt scheinbar mit einer unglaublichen Langsamkeit bewegen. Keins dreht sich im Kreis. Keins blickt zurück. Dahin, wo der Wind weht, geht es für jedes einzelne.
Ich atme ein, aus...Wie es wohl wäre einmal mitfliegen zu dürfen? Nur einmal sehen, wo es hingeht?
Aber will ich ein Schaf sein? Eines, dass sich nur mit anderen in Bewegung setzen kann? Eines, dem die Richtung allein vom Wind vorgegeben wird?

...ich schließe die Augen. Hunderte von kleinen Grashalmen kitzeln meinen Rücken. Lange, kurze, dicke, dünne, die alle scheinbar nur eines wollen: hoch hinaus. Alle streben den Weg in die Länge an. Immer der Sonne entgegen. Weiter, weiter und immer noch ein bisschen mehr.
Ich atme ein, aus... Wie es wohl wäre ebenfalls unaufhörbar zu wachsen? Nur einmal spüren, wie sich dieser Drang nach oben anfühlt? Aber will ich ein Grashalm sein? Einer unter vielen? Einer, der immer auf der Hut sein muss vor messerscharfen Klingen oder großen Sohlen?

...ich breite die Arme aus, sehe mich um. Kleine Vögel flattern durch die Bäume. Hüpfen, fliegen, zwitschern, picken. Jeder für sich scheint einen eigenen Plan zu verfolgen. Jeder macht den Eindruck zu tanzen. Jeder strahlt Leichtigkeit aus.
Ich atme ein, aus...Wie es wohl wäre ebenso leicht zu sein? Nur einmal wissen, welchen Plan ich allein verfolge? Ich will ein Vogel sein! Einer der flattert, fliegt und hüpft und zwitschert, aber immer die lauernde Katze im Auge hält.

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