Bislang kam mir das Thema der "Beinfreiheit" nur im Zusammenhang mit Flugzeugen, Bussen oder Autos in den Sinn. Der Sommer birgt nun aber eine ganz andere Dimension des Ganzen!
Man stelle sich Folgendes vor: Sobald das Thermometer mehr als zwei Tage hintereinander einen Wert über 20 Grad anzeigt, ist mir schon entsetzlich warm. Woher das kommt? Pffff? Allerdings bin ich scheinbar ein "Warmblut-Geschöpf", das sogar im Winter Wärme ausstrahlt. Gänsehaut, weil es mich fröstelt = fehlanzeige!
Dementsprechend greife ich derzeit gern zu Röcken oder Kleidern, die recht viel Luft an meine Beinchen lassen. Was mir jüngst auffiel in dem Zusammenhang: Nicht nur die Luftzufuhr wird durch solch eine Art der Kleidung gefördert, auch das menschliche Miteinander im Alltag gestaltet sich doch recht angenehm.
Bekleidet mit schwarzem kurzen Jeans-Mini und beladen mit etwa 150 Pfandflaschen in der Schlange vor dem Leergut-Automaten, machte ich mir schon keine Hoffnungen mehr, dass von meiner Pause nach dem Einkauf noch etwas bleiben würde. Als mir ein junger Mann (der übrigens lediglich fünf Flaschen dabei hatte) allerdings den Vortritt ließ, durfte ich glücklicherweise neu kalkulieren.
An der Kasse ein ähnliches Bild: Auch hier durfte ich in der Reihe mit all meinen Einkäufen weiter vor, weil ein netter Herr scheinbar nichts lieber Tat, als mich lächelnd vorbeigehen zu lassen.
Oder wollte er mich einfach nur von hinten sehen? So wie man es auch von demjenigen behaupten könnte, der an einem Eingang sicher eineinhalb Minuten gewartet hat, nur um mir die Tür aufzuhalten? Oder von dem Autofahrer, der mitten auf der Straße angehalten hat, damit ich in Ruhe die Seite wechseln kann?
Wie dem auch sei: Ich mag den Sommer! Und ich mag Temperaturen über 20 Grad! Und vor allem mag ich diese Art der Beinfreiheit!
Redakteurin Ramona Nixdorf schreibt aus ihrem Alltag. Was immer sie erlebt, denkt oder auch nicht...
Donnerstag, 26. Mai 2011
Dienstag, 17. Mai 2011
Tschuldigung, Fritten?
Ich denke (oder eher ich fürchte), ich habe heute etwas gelernt. Neues über Männer, Essgewohnheiten und scheinbar auch über mich selbst. Ob ich das nun alles sooo genau wissen wollte, sei dahin gestellt, dennoch wurde ich Teil eines Gesprächs unter Männern. Präziser ausgedrückt: Ich durfte zuhören, als zwei Herren sich über jeweils erfolgreiche Diätvarianten unterhielten. Schon allein das Thema der Unterredung schien mir doch untypisch für das „starke" Geschlecht. Aber gut: Der Fakt „Auch echte Kerle denken über ihren Bauch nach", ist inzwischen irgendwo in meinem Kopf abgespeichert.
Ebenfalls neu für mich: laut eigener Aussage, fällt es beiden erstaunlich leicht, köstlichen Genüssen zu widerstehen. Der eine gibt sich jenseits des Frühstücks mit salzfreien Suppen zufrieden, der andere lässt einfach alles andere an Leckereien sausen, wenn erst die vorgegebene Kalorienzahl des Tages erreicht ist. Und zwar ohne „wenn und aber"! Schrecklich konsequent! Skrupellos! Aber zugegebenermaßen mit sichtbarem Erfolg!
Was mich aber am meisten erstaunt hat: Zu ausgewählten Anlässen, geben sich beide dann doch ab und zu der Lust auf fettiges, sazliges oder süßes Essen hin. Und: „Glaube mir, wenn du nur ab und zu Fritten ist, das ist dann besser als Sex" war die einhellige Meinung beider.
Jetzt frage ich mich selbst Folgendes:
Was schließe ich daraus, wenn ich mir a) nur sehr, sehr selten Gedanken um meinen Bauch mache, b) nur sehr, sehr, sehr, sehr selten jeglichen Gelüsten widerstehen kann und c) momentan unglaubliche und sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr große Lust auf Fritten habe?
Ebenfalls neu für mich: laut eigener Aussage, fällt es beiden erstaunlich leicht, köstlichen Genüssen zu widerstehen. Der eine gibt sich jenseits des Frühstücks mit salzfreien Suppen zufrieden, der andere lässt einfach alles andere an Leckereien sausen, wenn erst die vorgegebene Kalorienzahl des Tages erreicht ist. Und zwar ohne „wenn und aber"! Schrecklich konsequent! Skrupellos! Aber zugegebenermaßen mit sichtbarem Erfolg!
Was mich aber am meisten erstaunt hat: Zu ausgewählten Anlässen, geben sich beide dann doch ab und zu der Lust auf fettiges, sazliges oder süßes Essen hin. Und: „Glaube mir, wenn du nur ab und zu Fritten ist, das ist dann besser als Sex" war die einhellige Meinung beider.
Jetzt frage ich mich selbst Folgendes:
Was schließe ich daraus, wenn ich mir a) nur sehr, sehr selten Gedanken um meinen Bauch mache, b) nur sehr, sehr, sehr, sehr selten jeglichen Gelüsten widerstehen kann und c) momentan unglaubliche und sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr große Lust auf Fritten habe?
Samstag, 14. Mai 2011
Sowas wie Striptease...
Ein paar Gläser Wein, eine gute Unterhaltung, vertrauenswürdige Blicke und sanfte Musik im Hintergrund genügen. All das alleine entfacht in mir den Wunsch, mich fallen zu lassen.
Die Hüfte schlägt nach rechts, dreht nach links. Erste Ungereimtheiten prallen ab...Die Augen geschlossen, ich sehe nur in mich. Kein anderes Bild lasse ich zu...
Meine Hand fährt durchs Haar, befreit die Stirn. Der Staub von außen rieselt... Langsam drehe ich mich um mich selbst. Die Welt verschwimmt. Unwesentliches wird undeutlich...
Öffne die Bluse. Erst einen Knopf, dann zwei, drei, vier. Was mich beengt geht zu Boden...Der olle Gürtel? Weg damit! Weg mit alten Lasten... Je länger die Musik spielt, je tiefer der Rhythmus dringt, desto freier werde ich. Ohne Scham fällt die Hose...
Langsam aber sicher lasse ich alles von mir, was mich verkleidet. Am Ende bin ich ganz nackt, ganz rein, ganz schutzlos. Ganz ich. Nach sowas wie einem Striptease: wer würde mich wiedererkennen?
Die Hüfte schlägt nach rechts, dreht nach links. Erste Ungereimtheiten prallen ab...Die Augen geschlossen, ich sehe nur in mich. Kein anderes Bild lasse ich zu...
Meine Hand fährt durchs Haar, befreit die Stirn. Der Staub von außen rieselt... Langsam drehe ich mich um mich selbst. Die Welt verschwimmt. Unwesentliches wird undeutlich...
Öffne die Bluse. Erst einen Knopf, dann zwei, drei, vier. Was mich beengt geht zu Boden...Der olle Gürtel? Weg damit! Weg mit alten Lasten... Je länger die Musik spielt, je tiefer der Rhythmus dringt, desto freier werde ich. Ohne Scham fällt die Hose...
Langsam aber sicher lasse ich alles von mir, was mich verkleidet. Am Ende bin ich ganz nackt, ganz rein, ganz schutzlos. Ganz ich. Nach sowas wie einem Striptease: wer würde mich wiedererkennen?
Donnerstag, 5. Mai 2011
Ungeahnte Entdeckung im Schlafzimmer...
Manchmal bin ich überrascht von mir selbst. Es passiert demnach nicht selten, dass ich mich frage "Wer spricht da?", "Wer regiert da grade meinen Körper?" oder "Wer denkt da momentan eigentlich diese merkwürdigen Gedanken?". Jüngst habe ich mich gefragt "Wer hat das alles eigentlich gekauft?....Und wann?".
Aufgedeckt habe ich damit bei näherem Betrachten aber wahrscheinlich ein Mysterium, welches hunderten von Männern jahrelang ein Rätsel gewesen sein muss: Ich weiß jetzt warum Frauen dauernd Schuhe (und Taschen und Oberteile und... und...und...) kaufen müssen!!!
Es muss schlicht und ergreifend an einem Gedächtnis-Defekt liegen! Vor nicht vielen Wochen MUSSTE ich mir beispielsweise UNBEDINGT Schuhe kaufen. Schließlich nähert sich der Sommer. Ich brauchte also was hohes, was flaches, was schickes und was sportliches... Gesagt, getan! Denn da ich eine Schnell-Käuferin bin, funktioniert das nach dem Prinzip "Kurz gucken, einmal anziehen und dann kaufen'" recht unkompliziert.
Im Schlafzimmer habe ich nun allerdings entdeckt, dass der kurze Kaufrausch theoretisch gar nicht nötig war: Beim saisonalen "Umräumen, Wegpacken der Winterschuhe und Hervorholen der Sommerschuhe" fand ich eine Vielzahl von Fußzierern, von denen ich gar nichts mehr wusste. Dabei ist kein Paar älter ein Jahr!
Ich besitze also was hohes, was flaches, was schickes und was sportliches. Sogar grüne Schuhe sind dabei!
Jetzt, wo ich sie gesehen habe, erinnere ich mich so langsam wieder an den Augenblick des Übergangs in meinen Besitz. Das Bild ist noch ein wenig verschwommen, aber ja: ich habe diese Schuhe vor wenigen Monaten gekauft....
Was ich jetzt UNBEDINGT haben MUSS? Ein neues Schuhregal!!! Denn was man hat, das hat man...und das will genutzt werden...
Aufgedeckt habe ich damit bei näherem Betrachten aber wahrscheinlich ein Mysterium, welches hunderten von Männern jahrelang ein Rätsel gewesen sein muss: Ich weiß jetzt warum Frauen dauernd Schuhe (und Taschen und Oberteile und... und...und...) kaufen müssen!!!
Es muss schlicht und ergreifend an einem Gedächtnis-Defekt liegen! Vor nicht vielen Wochen MUSSTE ich mir beispielsweise UNBEDINGT Schuhe kaufen. Schließlich nähert sich der Sommer. Ich brauchte also was hohes, was flaches, was schickes und was sportliches... Gesagt, getan! Denn da ich eine Schnell-Käuferin bin, funktioniert das nach dem Prinzip "Kurz gucken, einmal anziehen und dann kaufen'" recht unkompliziert.
Im Schlafzimmer habe ich nun allerdings entdeckt, dass der kurze Kaufrausch theoretisch gar nicht nötig war: Beim saisonalen "Umräumen, Wegpacken der Winterschuhe und Hervorholen der Sommerschuhe" fand ich eine Vielzahl von Fußzierern, von denen ich gar nichts mehr wusste. Dabei ist kein Paar älter ein Jahr!
Ich besitze also was hohes, was flaches, was schickes und was sportliches. Sogar grüne Schuhe sind dabei!
Jetzt, wo ich sie gesehen habe, erinnere ich mich so langsam wieder an den Augenblick des Übergangs in meinen Besitz. Das Bild ist noch ein wenig verschwommen, aber ja: ich habe diese Schuhe vor wenigen Monaten gekauft....
Was ich jetzt UNBEDINGT haben MUSS? Ein neues Schuhregal!!! Denn was man hat, das hat man...und das will genutzt werden...
Dienstag, 3. Mai 2011
Nur Nudeln im Kopf...
Es gibt Dinge, die mich einfach anmachen! Und da ist es ganz egal, in welcher Form, Größe oder gar Farbe ich sie sehe...Ich könnte sie einfach jeden Tag mindestens einmal verschlingen. Große, kleine, dicke, dünne, lange, kurze, gekrümmte, grade, helle, dunkle, gut gefüllte, heiße, kalte, frische, harte...
Auch das „Drumherum" spielt selten eine große Rolle! Ob völlig pur, sanft gebettet oder unter einer Decke: Hauptsache es gibt viel davon! Manchmal scharf, ab und an sahnig, dann wieder öliger oder gar süßlich und fruchtig...
Ich will Nudeln! Heute, morgen, übermorgen und nächste Woche auch wieder! Denn eintönig wirds damit garantiert nicht.
Was ich allerdings leider vergessen habe: Um einen Kartoffelsalat zu machen, kann ich mit Nudeln nicht viel anfangen....
Ob tief in mir vielleicht ein kleiner patriotischer Italiener steckt? Mamma mia....Ich gehe jetzt jedenfalls zum Nudel-Anbieter meines Vertrauens und bestelle Rigatoni Diavolo...
Auch das „Drumherum" spielt selten eine große Rolle! Ob völlig pur, sanft gebettet oder unter einer Decke: Hauptsache es gibt viel davon! Manchmal scharf, ab und an sahnig, dann wieder öliger oder gar süßlich und fruchtig...
Ich will Nudeln! Heute, morgen, übermorgen und nächste Woche auch wieder! Denn eintönig wirds damit garantiert nicht.
Was ich allerdings leider vergessen habe: Um einen Kartoffelsalat zu machen, kann ich mit Nudeln nicht viel anfangen....
Ob tief in mir vielleicht ein kleiner patriotischer Italiener steckt? Mamma mia....Ich gehe jetzt jedenfalls zum Nudel-Anbieter meines Vertrauens und bestelle Rigatoni Diavolo...
Sonntag, 1. Mai 2011
Danach ist es ganz still.....
Es stürmt. Regen peitscht auf die Erde. Der ganze Himmel scheint wütend, grollt und murrt. Selbst die Bäume beugen sich seiner Macht, zollen den Böen nötigen Respekt. Alles sucht Schutz. Selbst die, die eben noch in der Sonne verweilten, fliehen, huschen hinter Glasscheiben, wollen zu Beobachtern werden. Bloß nicht betroffen sein. Nur kein Tropfen, der die Fassade zum Bröckeln bringen könnte...
Ich bin zu fasziniert, um zu gehen. Lieber stelle ich mich dem Tosen des Windes. Spüre seine Klauen auf meiner Haut. Lasse mich packen, lasse mich mitreißen. Riesige Tropfen bombadieren mich regelrecht.
Auf keinen Fall will ich aber verpassen, was kommt! Auf keinen Fall will ich unaufmerksam sein, wenn es endet. Ich will spüren, wie der Wind sachte von mir ablässt, mich wieder auf die Erde setzt. Ich will spüren, wie aus den riesigen Tropfen ein sanftes rieseln wird. Ich will sehen, wie der Himmel sich lichtet.
Und ich will winken, wenn der Wind sich verabschiedet.
Genau in diesem Moment nämlich wird es ganz still. Kein Vogel zwitschert. Nicht einmal ein Ast traut sich, mit seinen Blättern zu rascheln. Nichts auf der Erde scheint zu atmen. Niemand ist da, der sprechen würde.
Nie ist es so still. Nie wünsche ich mehr, die Zeit anzuhalten.
Ich bin zu fasziniert, um zu gehen. Lieber stelle ich mich dem Tosen des Windes. Spüre seine Klauen auf meiner Haut. Lasse mich packen, lasse mich mitreißen. Riesige Tropfen bombadieren mich regelrecht.
Auf keinen Fall will ich aber verpassen, was kommt! Auf keinen Fall will ich unaufmerksam sein, wenn es endet. Ich will spüren, wie der Wind sachte von mir ablässt, mich wieder auf die Erde setzt. Ich will spüren, wie aus den riesigen Tropfen ein sanftes rieseln wird. Ich will sehen, wie der Himmel sich lichtet.
Und ich will winken, wenn der Wind sich verabschiedet.
Genau in diesem Moment nämlich wird es ganz still. Kein Vogel zwitschert. Nicht einmal ein Ast traut sich, mit seinen Blättern zu rascheln. Nichts auf der Erde scheint zu atmen. Niemand ist da, der sprechen würde.
Nie ist es so still. Nie wünsche ich mehr, die Zeit anzuhalten.
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