Es gibt Tage, an denen eine Nettigkeit die Andere jagt. Meistens Tage, an denen man auf viele Menschen trifft, die irgendwas von einem wollen. "Dies und das war aber gut gelungen!.....Ach könnten Sie vielleicht....?", "Du siehst heute aber gut aus!.....Wenn du in die Stadt gehst, bringst du mir dann bitte Dies und Das mit?"oder "Toll, wie Sie sich engagieren.....Wüssten Sie nicht vielleicht, wie ich Dies und Das organisieren könnte?"... Manchmal kommt es mir vor, als wäre die gängige und von mir geschätzte Plauderei über das Wetter oder einfach "Dies und Das" komplett abgeschafft worden. Wahrscheinlich einfach, weil es sich ein wenig dämlich anhören würde, erst über Temperaturen zu schimpfen und hinterher eine dringende Bitte fallen zu lassen. Ob es weniger dämlich ist, aus Komplimenten oder Lob unehrliche Floskeln zu machen, die nur eine Gegenleistung verlangen, sei dahin gestellt.
Dementsprechend perplex bin ich immer noch, wenn ich an jüngstes Plaudern mit einer nahezu unbekannten Dame denke: Es ging zunächst um Dies und Das: Grippe-Symptome, Hausmittelchen gegen Halsschmerzen, Probleme mit der Heizungsanlage und Stress in der Vorweihnachtszeit.... Ich war darauf gefasst, gleich darum gebeten zu werden, für sie in die Apotheke zu gehen, ihr meine warmen Socken zu überlassen oder ihr einen Tee zu machen.... Zu hören bekam ich allerdings nichts dergleichen. Nicht einmal etwas Vergleichbares. Kurz vor dem Abschied sagte die Frau einfach: "Sie sind mir irgendwie total sympathisch!" Ein kurzer Satz, der alle Viren oder Bakterien, die im Laufe der Unterhaltung von der erkälteten Dame auf mich gerpungen sind, sofort unschädlich gemacht haben muss. Für den Rest des Tages ging es mir einfach "ehrlich gesagt" ziemlich gut.
Ähnlich, wie nach der Begegnung mit der Verkäuferin in der Pommes-Bude: Currywurst und Pommes standen fertig auf der Theke, ich hatte bezahlt und nicht einmal Trinkgeld gegeben, als diese nette Dame, mir nicht einen guten Appetit wünschte oder mir "einen schönen Tag noch" entgegen murmelte, sondern einfach meinte: "Sie sind aber hübsch geschminkt!"... Ein Satz, der mich ziemlich aus der Fassung gebracht hat... Weil er mich unvorbereitet getroffen hat....
Quasi, als alles gesagt war und ich einfach schnell essen wollte. Letztendlich hab ich mir dabei ein bisschen mehr Zeit genommen. Und letztendlich hab ich Lust öfter in diese Pommes-Bude zu gehen. Und letztendlich mag ich Tage mit weniger, aber dafür ehrlicheren Nettigkeiten...
Redakteurin Ramona Nixdorf schreibt aus ihrem Alltag. Was immer sie erlebt, denkt oder auch nicht...
Sonntag, 20. November 2011
Mittwoch, 26. Oktober 2011
Lalala.....Lasst mich bloß nicht in Ruhe....
Manchmal gibt es Tage, die hätte man schon im Vorfeld unter ein bestimmtes Motto stellen können. Thema des heutigen Tages ist in meinem Fall eindeutig die Musik! Und das, obwohl ich heute Morgen noch dachte, der Tag würde eher bereits "Weihnachten" gewidmet. Diverse Telefonate zielten schließlich schon kurz nach den ersten Kaffeeportionen darauf ab. Nikolausmärkte und festliche Paraden waren Programm. Außerdem hätte ich zu gern Lebkuchen gegessen....Oder Baumkuchen...Oder Marzipan....
Inzwischen weiß ich allerdings, dass es die Musik ist, die meinen heutigen Tag bestimmt. Verschiedene Stücke, Neuigkeiten oder gar Instrumente werden mich definitiv begleiten, bis ich irgendwann gegen Mitternacht meine Augen zum Schlafen schließe. Das Konzert einer neuen Band, ein ganzes Festival für eher "hartgesottene" Headbanger und der TV-Auftritt regionaler "Rocker" beschäftigten mich heute schon bis zum Mittag. Mehrere E-Mails und einige Gespräche dazu sind bereits ausgetauscht und geführt.
Nebenher läuft natürlich das Radio, das ich immer wieder lauter stelle, wenn mir ein Song besonders gefällt. Ich will schließlich ein aufmerksamer Zuhörer sein und damit würdigen, was mir andere in die Ohren legen.
Es ist ja immerhin so, dass Musik einige Dinge einfacher machen kann. Man könnte beispielsweise meinen, dass mich die Informationsflut des Vormittags bereits müde gemacht hätte. Vielmehr setzen mich die verschiedensten Töne aber regelrecht unter Strom, lassen mich - je nach Titel - außerdem kurz zur Ruhe kommen, animieren mich zum Mitsingen (auch wenn das besser niemand hören sollte) und bringen mir Ideen für viele andere Dinge. Es wäre also eigentlich nicht schlecht, wenn die Musik viele, viele weitere Tage bestimmen würde. Allzu schwierig wärs sicher nicht...... Klänge, Töne, Melodien, Liedtexte tauchen schließlich überall auf. Auch an Weihnachten natürlich. Und selbst ein Stück Marzipan (gern in Kugelform) zergeht auf der Zunge, wie "Die kleine Nachtmusik" von Mozart....
Also: Lalala....Lasst mich bloß nicht in Ruhe mit der Musik...
Inzwischen weiß ich allerdings, dass es die Musik ist, die meinen heutigen Tag bestimmt. Verschiedene Stücke, Neuigkeiten oder gar Instrumente werden mich definitiv begleiten, bis ich irgendwann gegen Mitternacht meine Augen zum Schlafen schließe. Das Konzert einer neuen Band, ein ganzes Festival für eher "hartgesottene" Headbanger und der TV-Auftritt regionaler "Rocker" beschäftigten mich heute schon bis zum Mittag. Mehrere E-Mails und einige Gespräche dazu sind bereits ausgetauscht und geführt.
Nebenher läuft natürlich das Radio, das ich immer wieder lauter stelle, wenn mir ein Song besonders gefällt. Ich will schließlich ein aufmerksamer Zuhörer sein und damit würdigen, was mir andere in die Ohren legen.
Es ist ja immerhin so, dass Musik einige Dinge einfacher machen kann. Man könnte beispielsweise meinen, dass mich die Informationsflut des Vormittags bereits müde gemacht hätte. Vielmehr setzen mich die verschiedensten Töne aber regelrecht unter Strom, lassen mich - je nach Titel - außerdem kurz zur Ruhe kommen, animieren mich zum Mitsingen (auch wenn das besser niemand hören sollte) und bringen mir Ideen für viele andere Dinge. Es wäre also eigentlich nicht schlecht, wenn die Musik viele, viele weitere Tage bestimmen würde. Allzu schwierig wärs sicher nicht...... Klänge, Töne, Melodien, Liedtexte tauchen schließlich überall auf. Auch an Weihnachten natürlich. Und selbst ein Stück Marzipan (gern in Kugelform) zergeht auf der Zunge, wie "Die kleine Nachtmusik" von Mozart....
Also: Lalala....Lasst mich bloß nicht in Ruhe mit der Musik...
Dienstag, 18. Oktober 2011
Quoten sind Zahlen und Zahlen mag ich nicht....
Es gibt Einschaltquoten, Gewinnquoten, Arbeitslosenquoten und wahrscheinlich 1.000 andere Formen von Quoten. Wenn es nach einigen Damen ginge, bald sogar gesetzlich vorgeschriebene Frauenquoten.
Zuwider ist mir persönlich allerdings jede einzelne dieser Quoten-Arten. Einfach, weil Quoten viel zu viel mit Zahlen zu tun haben. Zahlen waren noch nie meine Freunde. Auch wenn ich Mathe noch ins Abi nehmen musste und tatsächlich ein wenig glänzen konnte, habe ich mein Studium kurzerhand abgebrochen, als die Belegung des Statistik-Kurses zur Pflicht wurde. Wie sollten ich dann also Quoten lieb gewinnen???
Zumal ich den Sinn von Quoten immer noch nicht verstanden habe....
Die Einschaltquoten von „Das Supertalent" sind beispielsweise nicht schlecht. Man sollte meinen, man muss dieses Casting-Format unbedingt gesehen haben, um nichts zu verpassen. Ich habs verpasst. Schlecht geht es mir deswegen allerdings nicht.
Rund um das Thema der „Gewinnquoten" drehen sich wahrscheinlich verschiedenste hochkomplizierte Doktorarbeiten. Möglicherweise sogar solche, die nicht unter Plagiat-Verdacht stehen. Beschäftigt habe ich mich mit diesen Dingen allerdings ebenfalls noch nicht. Jedenfalls konnte ich noch nie einen Gewinn der Gewinn-Quote zuordnen.
Auch die Arbeitslosenquote ist für mich eine „nackte" Zahl, die man viel zu sehr verfälschen kann, als das sie unbedingt und zweifelsfrei glaubwürdig sein könnte. Menschen in Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen werden beispielsweise nicht mitgezählt. Da sie sich allerdings während dieser Maßnahme erst Arbeit „beschaffen" sollten, vergaß der Statistiker. Was, wenn die Maßnahme beispielsweise nicht fruchtet? Ich selbst musste mich - dem Himmel oder wem auch immer sei Dank - auch mit diesen Quoten bislang nicht aus persönlichen Gründen beschäftigen.
Aber: seitdem ich zur Quote der arbeitenden Bevölkerung gehöre, arbeite ich in meiner Abteilung „allein unter Männern". Zudem bin ich auch noch das jüngste (nicht-)Glied in der Runde. Eigentlich eine ganz gute Konstellation für mich. Ich bin beispielsweise immer die Beste, weil eine andere gibt es hier nicht. Dass das Mädchen grundsätzlich Kaffee machen muss, habe ich inzwischen einfach geändert. Jetzt macht meist derjenige die Heißgetränke, der gar keinen Kaffee mehr trinkt. Ich klopfe dafür lieber schonmal den ein oder anderen „dummen" Spruch. Kurzum: Dass ich die einzige bin, die dem weiblichen Geschlecht angehört, fällt mir eigentlich kaum mehr auf. Zumindest nicht im negativen Sinne.
Wenn mir diese Tatsache allerdings Tag für Tag auffallen würde, hätte ich vermutlich nicht den Spaß am Job, den ich letzten Endes doch habe. Einfach, weil ich unglücklich wäre, hätte man mich rein als „Quotenfrau" eingestellt. Was ich will und wollte: Leistung zeigen, bringen und mich sicherlich ab und an auch mal fordern lassen. Ich will schließlich unter keinen Umständen eine Zahl sein. Kein „Nummern-Girl", sondern: einfach die Nixdorf. Oder meinetwegen auch einfach nur Nixdorf. Wäre es nämlich nach meinen Eltern gegangen, wäre ich übrigens ein „der Nixdorf" geworden....
Zuwider ist mir persönlich allerdings jede einzelne dieser Quoten-Arten. Einfach, weil Quoten viel zu viel mit Zahlen zu tun haben. Zahlen waren noch nie meine Freunde. Auch wenn ich Mathe noch ins Abi nehmen musste und tatsächlich ein wenig glänzen konnte, habe ich mein Studium kurzerhand abgebrochen, als die Belegung des Statistik-Kurses zur Pflicht wurde. Wie sollten ich dann also Quoten lieb gewinnen???
Zumal ich den Sinn von Quoten immer noch nicht verstanden habe....
Die Einschaltquoten von „Das Supertalent" sind beispielsweise nicht schlecht. Man sollte meinen, man muss dieses Casting-Format unbedingt gesehen haben, um nichts zu verpassen. Ich habs verpasst. Schlecht geht es mir deswegen allerdings nicht.
Rund um das Thema der „Gewinnquoten" drehen sich wahrscheinlich verschiedenste hochkomplizierte Doktorarbeiten. Möglicherweise sogar solche, die nicht unter Plagiat-Verdacht stehen. Beschäftigt habe ich mich mit diesen Dingen allerdings ebenfalls noch nicht. Jedenfalls konnte ich noch nie einen Gewinn der Gewinn-Quote zuordnen.
Auch die Arbeitslosenquote ist für mich eine „nackte" Zahl, die man viel zu sehr verfälschen kann, als das sie unbedingt und zweifelsfrei glaubwürdig sein könnte. Menschen in Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen werden beispielsweise nicht mitgezählt. Da sie sich allerdings während dieser Maßnahme erst Arbeit „beschaffen" sollten, vergaß der Statistiker. Was, wenn die Maßnahme beispielsweise nicht fruchtet? Ich selbst musste mich - dem Himmel oder wem auch immer sei Dank - auch mit diesen Quoten bislang nicht aus persönlichen Gründen beschäftigen.
Aber: seitdem ich zur Quote der arbeitenden Bevölkerung gehöre, arbeite ich in meiner Abteilung „allein unter Männern". Zudem bin ich auch noch das jüngste (nicht-)Glied in der Runde. Eigentlich eine ganz gute Konstellation für mich. Ich bin beispielsweise immer die Beste, weil eine andere gibt es hier nicht. Dass das Mädchen grundsätzlich Kaffee machen muss, habe ich inzwischen einfach geändert. Jetzt macht meist derjenige die Heißgetränke, der gar keinen Kaffee mehr trinkt. Ich klopfe dafür lieber schonmal den ein oder anderen „dummen" Spruch. Kurzum: Dass ich die einzige bin, die dem weiblichen Geschlecht angehört, fällt mir eigentlich kaum mehr auf. Zumindest nicht im negativen Sinne.
Wenn mir diese Tatsache allerdings Tag für Tag auffallen würde, hätte ich vermutlich nicht den Spaß am Job, den ich letzten Endes doch habe. Einfach, weil ich unglücklich wäre, hätte man mich rein als „Quotenfrau" eingestellt. Was ich will und wollte: Leistung zeigen, bringen und mich sicherlich ab und an auch mal fordern lassen. Ich will schließlich unter keinen Umständen eine Zahl sein. Kein „Nummern-Girl", sondern: einfach die Nixdorf. Oder meinetwegen auch einfach nur Nixdorf. Wäre es nämlich nach meinen Eltern gegangen, wäre ich übrigens ein „der Nixdorf" geworden....
Mittwoch, 10. August 2011
Schwingungen.....
Irgendwie kommt es relativ häufig vor, dass ich einfach "losplapper" und von mir gebe, was mir grad durch den Kopf schießt. Manchmal bringt so etwas mein Gegenüber zum Stutzen. Ab und an rege ich damit gar zum Nachdenken an. Nicht selten sorgt dieses "Ausspucken" außerdem für großes Gelächter unter meinen Zuhörern.
Zuletzt machte mein Satz "Ich mag halt Schwingungen im Hintern" beispielsweise gute Laune. Einfach so. Zumindest für den Moment (und je nachdem, wer das hier liest, folgt sogar noch ein kurzer Moment mit Lächeln im Gesicht... :-)...).
Vielleicht, weil es wirklich wahr ist und dieser "Spruch" einen echten Kern hat?! Ich mag halt "Schwingungen im Hintern"! Schwingungen oder auch Impulse, die eine Schwingung oder einen Impuls von mir selbst hervorrufen... Weil ich so ich selbst und damit eine "impulsive Nixdorf" sein kann....
Zuletzt machte mein Satz "Ich mag halt Schwingungen im Hintern" beispielsweise gute Laune. Einfach so. Zumindest für den Moment (und je nachdem, wer das hier liest, folgt sogar noch ein kurzer Moment mit Lächeln im Gesicht... :-)...).
Vielleicht, weil es wirklich wahr ist und dieser "Spruch" einen echten Kern hat?! Ich mag halt "Schwingungen im Hintern"! Schwingungen oder auch Impulse, die eine Schwingung oder einen Impuls von mir selbst hervorrufen... Weil ich so ich selbst und damit eine "impulsive Nixdorf" sein kann....
Montag, 25. Juli 2011
Schall und Rauch .... oder was?
Es kommt immer wieder vor, dass ich Menschen begegne, die behaupten, Namen seien "Schall und Rauch". Jeder könne demnach jeden x-beliebigen Namen tragen. Einfach so. In der Namensgebung der Eltern läge also kein Sinn. Wochenlanges Nachdenken, Durchstöbern von Listen und endlose Diskussionen wären somit hinfällig. Und trotzdem fallen mir zu den verschiedensten Vornamen, die merkwürdigsten Assoziationen ein.
Wie eine Michaela beispielsweise auszusehen hat, ist in meiner - manchmal zugegebenermaßen sehr engen - Stirn fest verankert. Ein Thomas ist für mich immer lustig, eine Anna hat stets etwas sehr Mädchenhaftes. Sogar, wenn ich eine Anna meine, die inzwischen schon über 80 Jahre alt ist. Manchmal kann ein solch störrisches Bild sicher auch gemein sein. Wenn ich beispielsweise behaupte, ein Hermann sei immer bockig, ist das wahrscheinlich zu subjektiv und grundsätzlich schlichtweg falsch. Auch wenn ein Kollege schimpft, die Brigitten dieser Welt seien alle anstrengend, greift er damit wohl ein bisschen zu weit um sich.
Liegt das allein, an eigenen Erfahrungen oder steckt viellleicht doch mehr dahinter? Was würde man mit einer "Ramona" in Verbindung bringen? Wenn ich den Namen nachschlage, steht da was von "Richterin" oder gar "Beschützerin"..... Pffffff......
Wie eine Michaela beispielsweise auszusehen hat, ist in meiner - manchmal zugegebenermaßen sehr engen - Stirn fest verankert. Ein Thomas ist für mich immer lustig, eine Anna hat stets etwas sehr Mädchenhaftes. Sogar, wenn ich eine Anna meine, die inzwischen schon über 80 Jahre alt ist. Manchmal kann ein solch störrisches Bild sicher auch gemein sein. Wenn ich beispielsweise behaupte, ein Hermann sei immer bockig, ist das wahrscheinlich zu subjektiv und grundsätzlich schlichtweg falsch. Auch wenn ein Kollege schimpft, die Brigitten dieser Welt seien alle anstrengend, greift er damit wohl ein bisschen zu weit um sich.
Liegt das allein, an eigenen Erfahrungen oder steckt viellleicht doch mehr dahinter? Was würde man mit einer "Ramona" in Verbindung bringen? Wenn ich den Namen nachschlage, steht da was von "Richterin" oder gar "Beschützerin"..... Pffffff......
Freitag, 22. Juli 2011
Höhenflug
"Wenn man ganz weit oben ist, kann man auch tief fallen",
sagen die, die niemals abheben.
"Wenn die Luft zu dünn wird, kann man nicht atmen",
behaupten die, denen stets Sauerstoff fehlt.
"Wenn man sich von der Sonne blenden lässt, kann man nichts sehen",
denken die, die nie Licht gesehen haben.
"Wenn man sich der Grenze der Atmosphäre nähert, treibt man ab ins All",
meinen die, deren Hand nie von einem Engel gehalten wurde.
Ich hebe ab und weiß, dass Wolken mich fangen können.
Ich atme stetig, weil die Luft so rein ist hier.
Ich sehe, weil die Sonne mir Licht macht.
Ich kann auf keinem Höhenflug verloren gehen, denn ein Engel hält mich.
sagen die, die niemals abheben.
"Wenn die Luft zu dünn wird, kann man nicht atmen",
behaupten die, denen stets Sauerstoff fehlt.
"Wenn man sich von der Sonne blenden lässt, kann man nichts sehen",
denken die, die nie Licht gesehen haben.
"Wenn man sich der Grenze der Atmosphäre nähert, treibt man ab ins All",
meinen die, deren Hand nie von einem Engel gehalten wurde.
Ich hebe ab und weiß, dass Wolken mich fangen können.
Ich atme stetig, weil die Luft so rein ist hier.
Ich sehe, weil die Sonne mir Licht macht.
Ich kann auf keinem Höhenflug verloren gehen, denn ein Engel hält mich.
Samstag, 9. Juli 2011
Drüberschieben und danach wieder gehen
Machmal machen sie einen dreckigen Eindruck. Dann wieder glaubt man, man könne sich einfach so in sie hineinfallen lassen. Pur, rein, einladend. Sich einfach verlieren. An anderen Tagen sind sie nichtmal da oder sie schauen nur "mal eben" vorbei. Leeren sich. Ziehen gleich weiter. Rastlos. Atemlos.
Was mich fasziniert: In allen Formationen sind sie schön. In allen Arten manchmal atemberaubend. Immer fangen sie mich. Meinen Blick.
Vor allem, wenn sich eine dunkle Wolke kurz über die Sonne schiebt... Erst nichts mehr zu sehen ist von ihrem Strahlen. Kaum ein Schimmer in Sicht... Bis das Licht daraus für einen Moment die Welt vergoldet. Facetten schafft, die kaum erdenkbar sind.
Wenn die Wolke weiterzieht, bekommt man einen ganz anderen Blick für das Feuer am Firmament....
Was mich fasziniert: In allen Formationen sind sie schön. In allen Arten manchmal atemberaubend. Immer fangen sie mich. Meinen Blick.
Vor allem, wenn sich eine dunkle Wolke kurz über die Sonne schiebt... Erst nichts mehr zu sehen ist von ihrem Strahlen. Kaum ein Schimmer in Sicht... Bis das Licht daraus für einen Moment die Welt vergoldet. Facetten schafft, die kaum erdenkbar sind.
Wenn die Wolke weiterzieht, bekommt man einen ganz anderen Blick für das Feuer am Firmament....
Sonntag, 26. Juni 2011
Männer zittern hinter meinem Rücken....
Erst höre ich hinter mir nervöses Kichern. Es folgt lautes Einatmen, noch geräuchvolleres Ausatmen. Dann: Stille. Währenddessen spürbar, ist ein erdbebengleiches Zittern, dass sich im ganzen Raum ausbreitet.
Hände scheinen sich zu verkrampfen, bohren sich ins Fleisch. Ungeheurer Druck baut sich auf. Die Welt dreht sich für einen Moment nicht weiter. Eine Sekunde lang rührt sich nichts. Es wird fast unerträglich....
Bis sich plötzlich erleichtertes Seufzen breit macht, den Raum bis zur Decke ausfüllt. Ich höre gelöstes Kichern. Sehe beim Blick über die Schulter entspannte Gesichter. Direkt neben mir strahlen zwei blaue Augen aus einem überraschten Gesicht. Ähnlich überrascht muss auch ich aussehen: Vor lauter Konzentration auf die Geräusche hinter mir, vor lauter Konzentration auf die Angst hinter meinem Rücken, habe ich mich nicht auf das "Wesentliche" konzentriert. Ich habe nicht gekichert. Ich bin nicht in die Luft gesprungen. Ich habe nicht die Arme ausgebreitet. Ich habe den Brautstrauß nicht gefangen...
Vielleicht wäre ich gesprungen, wenn nicht alles andere hinter mir nicht interessanter gewesen wäre? Vielleicht hätte ich die Arme ausgebreitet, wenn mir diese Angst nicht auch selbst Angst gemacht hätte? Vielleicht bin ich auch ein schlechter Fang? Oder wäre einfach nur ein schlechter Fänger?
Die Hochzeitstorte war jedenfalls lecker!
Hände scheinen sich zu verkrampfen, bohren sich ins Fleisch. Ungeheurer Druck baut sich auf. Die Welt dreht sich für einen Moment nicht weiter. Eine Sekunde lang rührt sich nichts. Es wird fast unerträglich....
Bis sich plötzlich erleichtertes Seufzen breit macht, den Raum bis zur Decke ausfüllt. Ich höre gelöstes Kichern. Sehe beim Blick über die Schulter entspannte Gesichter. Direkt neben mir strahlen zwei blaue Augen aus einem überraschten Gesicht. Ähnlich überrascht muss auch ich aussehen: Vor lauter Konzentration auf die Geräusche hinter mir, vor lauter Konzentration auf die Angst hinter meinem Rücken, habe ich mich nicht auf das "Wesentliche" konzentriert. Ich habe nicht gekichert. Ich bin nicht in die Luft gesprungen. Ich habe nicht die Arme ausgebreitet. Ich habe den Brautstrauß nicht gefangen...
Vielleicht wäre ich gesprungen, wenn nicht alles andere hinter mir nicht interessanter gewesen wäre? Vielleicht hätte ich die Arme ausgebreitet, wenn mir diese Angst nicht auch selbst Angst gemacht hätte? Vielleicht bin ich auch ein schlechter Fang? Oder wäre einfach nur ein schlechter Fänger?
Die Hochzeitstorte war jedenfalls lecker!
Donnerstag, 16. Juni 2011
Wenn Hermann nicht geritten werden will....
Ich wollte wieder sein, wie eine 12-jährige. Wirbelnd, doll, frei, ungestüm...Am Ende allerdings fühle ich mich zu alt. Viel älter als 12 und leider auch älter als 26.
Schuld daran ist Hermann. Vielleicht auch ein bisschen ich selbst? Oder einfach mein Hang zu Selbstüberschätzung und Übertreibung? Immerhin war ich es, die unbedingt reiten wollte. Ich konnte auch der freien Natur nicht widerstehen. Hermann war einfach nur zufällig vor Ort. Seine schwarzen langen Haare gefielen mir. Interessanter und muskulöser Körperbau. Man munkelte, er sei ein echter Genießer. Ich hatte am Ende recht leichtes Spiel. Hermann konnte sich im Grunde nicht wirklich wehren...
Also los! Das erste "Auf" und "Ab"? Herrlich! Einfach wirbelnd, doll, frei, ungestüm! Der Windhauch, sein animalischer Geruch, das Gefühl von Leder auf der Haut, diese Kraft.... Und dann? Ich würde es schlechte Absprache nennen. Oder hatte er doch keine Lust? Hermann wollte jedenfalls nach links, ich geradeaus...Wie es eben manchmal so läuft, wenn man zu sehr dem Kopf vertraut und nicht "nach Gefühl" geht...Am Ende war ich es, die auf dem Boden -genauer gesagt auf dem Steißbein - landete. Hermann schaute sich nur kurz zu mir um. Viel lieber war ihm anderes, viel knackigeres Gemüse.
Erst nach einer kurzen Weile kam er zurück und nahm mich wieder auf sich. Mich, mit vom Schmerz verzehrtem Gesicht. Mich, die sich fragt, ob die Zeit des "Unbeschwertseins" wirklich einfach vorbei ist. Mich, deren Antwort auf diese Frage nicht postiver ausfällt, nachdem die Reitlehrerin wissen wollte, ob auch wirklich nichts passiert ist. Eigentlich ja eine nette Frage. Nur: Sie hat mich gesiezt!!! Ein Mädchen, dass im Grunde vielleicht sechs oder sieben Jahre jünger ist, als ich, fragt: "Ist Ihnen auch wirklich nichts passiert?"...Eigentlich bezeichnete ich mich selbst noch lieber als Mädchen, als das ich mich "Frau" genannt habe.....
Der Kommentar von dem jungen Mann, der für die Kinderbetreuung vor Ort war: "Wenn man erstmal um die 30 ist, sollte man vielleicht wirklich genau abwägen, was man sich zutraut und was nicht..."
Mir schmerzt seither nicht nur mein Steißbein...Ob ich jemals wieder Ferien auf dem Ponyhof mache? Wahrscheinlich schon....!!!
Schuld daran ist Hermann. Vielleicht auch ein bisschen ich selbst? Oder einfach mein Hang zu Selbstüberschätzung und Übertreibung? Immerhin war ich es, die unbedingt reiten wollte. Ich konnte auch der freien Natur nicht widerstehen. Hermann war einfach nur zufällig vor Ort. Seine schwarzen langen Haare gefielen mir. Interessanter und muskulöser Körperbau. Man munkelte, er sei ein echter Genießer. Ich hatte am Ende recht leichtes Spiel. Hermann konnte sich im Grunde nicht wirklich wehren...
Also los! Das erste "Auf" und "Ab"? Herrlich! Einfach wirbelnd, doll, frei, ungestüm! Der Windhauch, sein animalischer Geruch, das Gefühl von Leder auf der Haut, diese Kraft.... Und dann? Ich würde es schlechte Absprache nennen. Oder hatte er doch keine Lust? Hermann wollte jedenfalls nach links, ich geradeaus...Wie es eben manchmal so läuft, wenn man zu sehr dem Kopf vertraut und nicht "nach Gefühl" geht...Am Ende war ich es, die auf dem Boden -genauer gesagt auf dem Steißbein - landete. Hermann schaute sich nur kurz zu mir um. Viel lieber war ihm anderes, viel knackigeres Gemüse.
Erst nach einer kurzen Weile kam er zurück und nahm mich wieder auf sich. Mich, mit vom Schmerz verzehrtem Gesicht. Mich, die sich fragt, ob die Zeit des "Unbeschwertseins" wirklich einfach vorbei ist. Mich, deren Antwort auf diese Frage nicht postiver ausfällt, nachdem die Reitlehrerin wissen wollte, ob auch wirklich nichts passiert ist. Eigentlich ja eine nette Frage. Nur: Sie hat mich gesiezt!!! Ein Mädchen, dass im Grunde vielleicht sechs oder sieben Jahre jünger ist, als ich, fragt: "Ist Ihnen auch wirklich nichts passiert?"...Eigentlich bezeichnete ich mich selbst noch lieber als Mädchen, als das ich mich "Frau" genannt habe.....
Der Kommentar von dem jungen Mann, der für die Kinderbetreuung vor Ort war: "Wenn man erstmal um die 30 ist, sollte man vielleicht wirklich genau abwägen, was man sich zutraut und was nicht..."
Mir schmerzt seither nicht nur mein Steißbein...Ob ich jemals wieder Ferien auf dem Ponyhof mache? Wahrscheinlich schon....!!!
Dienstag, 7. Juni 2011
Ich hätte gerne Gurken
Ich habe absolutes Verständnis für Menschen, die für sich entscheiden momentan auf Gurken, Tomaten und meinetwegen auch jegliches anderes Gemüse zu verzichten.
Eben, weil sie es für sich entscheiden, vorher eine Meinung gebildet und zwischen den Optionen abgewägt haben.
Weniger Verständnis habe ich allerdings, wenn mir eigene Entscheidungen abgenommen werden. Derzeit treffe ich immer wieder auf bunte Hinweise-Zettel an Theken, Aushänge an Eingangstüren und sanfte Stimmen, die alle nur eines aussagen: "Momentan gibt es keine Gurken auf belegten Brötchen" oder "Derzeit bieten wir leider keinen frischen Salat an". Natürlich jeweils versehen mit der Bitte um Verständnis.
Vielleicht hätte ich Letzteres sogar, wenn die Brötchen nicht zum gleichen Preis verkauft würden, wie mit Salat, Tomate und Gurke. Vielleicht würde ich mich sogar freuen, wenn man mich fragte, ob ich eben gewillt bin, Gurken und Co zu essen oder ob man dies besser vom Frühstücksbrötchen runter lassen soll. Es wäre eine aufmerksame Frage, die auch diejenigen, die eben nicht durch Nachrichten rund um das aktuelle EHEK-Problem informiert werden, ein wenig aufklären könnte. Man könnte sich über das "Mitdenken" und "Nachhaken" freuen, gerne wiederkommen und anderen davon erzählen. Wenn man mich allerdings für unmündig hält, mir Entscheidungen abnimmt, ist mir das eher peinlich. Bin ich wirklich nicht in der Lage, selbst zu wählen? Ich fange an zu zweifeln, werde nachdenklich und vergesse sicher, nochmal dorthin zurückzukommen, wo man mich keine Option lässt. Die Lust auf Gurken ist einfach zu groß...
Eben, weil sie es für sich entscheiden, vorher eine Meinung gebildet und zwischen den Optionen abgewägt haben.
Weniger Verständnis habe ich allerdings, wenn mir eigene Entscheidungen abgenommen werden. Derzeit treffe ich immer wieder auf bunte Hinweise-Zettel an Theken, Aushänge an Eingangstüren und sanfte Stimmen, die alle nur eines aussagen: "Momentan gibt es keine Gurken auf belegten Brötchen" oder "Derzeit bieten wir leider keinen frischen Salat an". Natürlich jeweils versehen mit der Bitte um Verständnis.
Vielleicht hätte ich Letzteres sogar, wenn die Brötchen nicht zum gleichen Preis verkauft würden, wie mit Salat, Tomate und Gurke. Vielleicht würde ich mich sogar freuen, wenn man mich fragte, ob ich eben gewillt bin, Gurken und Co zu essen oder ob man dies besser vom Frühstücksbrötchen runter lassen soll. Es wäre eine aufmerksame Frage, die auch diejenigen, die eben nicht durch Nachrichten rund um das aktuelle EHEK-Problem informiert werden, ein wenig aufklären könnte. Man könnte sich über das "Mitdenken" und "Nachhaken" freuen, gerne wiederkommen und anderen davon erzählen. Wenn man mich allerdings für unmündig hält, mir Entscheidungen abnimmt, ist mir das eher peinlich. Bin ich wirklich nicht in der Lage, selbst zu wählen? Ich fange an zu zweifeln, werde nachdenklich und vergesse sicher, nochmal dorthin zurückzukommen, wo man mich keine Option lässt. Die Lust auf Gurken ist einfach zu groß...
Donnerstag, 2. Juni 2011
Harte Kerle....
Es gibt ja immer wieder Menschen oder eher Frauenzeitschriften, die die These aufstellen, Frauen stünden auf weiche Männer. Emotionale Geschöpfe, die sich voll und ganz auf das weibliche Naturell einlassen können. Ohne Ecken und Kanten. Ohne Testosteron. "Metrosexuell" liest man immer und immer wieder.
Mein Geschmack ist das ganz ehrlich nicht. Ich brauche Bartstoppeln und starke Arme. Einen Kerl, der jauchzt, wenn eine "geile Karre" vorbeifährt. Und vor allem: einen Kerl, der mich beschützen kann!
Ich schätze, genau in diesem Moment, kommt mein Vaterkomplex zum Vorschein. Der Mann, der nicht unwesentlich an meiner Existenz beteiligt war, hat mich immer beschützt. Meine Schwester natürlich auch. Wenn es einen Anlass dazu gegeben hätte, er hätte sich sogar geschlagen, um für unser Wohl zu sorgen.
Ich weiß, dass er bis heute nicht gut schläft, wenn er uns nicht in Sicherheit weiß. Früher hat er nie auch nur eine Minute fest geschlafen, bis er seine Töchter nicht friedlich schlummernd in ihren Betten wusste.
Heute überlässt er seinen potentiellen Schwiegersöhnen auch ein bisschen Verantwortung für seine "Grazien". Käme es allerdings "hart auf hart": Papa ist da! Papa würde zum Tier!
Erinnert daran wurde ich heute (passender Weise am Vatertag) irgendwo in Köln beim späten Frühstück unter freiem Himmel: Vater und Tochter (etwa Ende 30 und sechs Jahre alt) fuhren mit dem Rad die Straße entlang, als die Kleine urplötzlich absolut hysterisch losbrüllte, um Hilfe schrie und pure Panik zum Ausdruck brachte. "Daddy" überlegte nicht lange, sprang von seinem Fahrrad, eilte zur Tochter. Jederzeit bereit, dem Tod ins Auge zu sehen, damit sein Sprössling nur beruhigt würde. Geschehen ist das auf nicht minder spektakuläre Art und Weise gleich nachdem er den Feind lokalisiert hatte. Ein gelb-schwarz gestreiftes Monster saß auf dem Knie des Mädchens. Ich glaube sogar, dass fette Insekt hat gegrinst, angesichts des jungen Fleisches, in das gestochen werden konnte.
Vergangen ist der Hummel ihr Lächeln allerdings sicher in dem Moment, als der tapfere Vater das Stech-Wesen von der Tochter fegte. Damit nicht genug: Als die Hummel schon wehrlos am Boden lag, trat der tapfere Retter sicher noch etwa fünf bis acht Mal drauf, um ja jede Gefahr zu eleminieren. Am Ende lächelte das Mädchen! Auch ich musste lächeln. Was mich angeht, könnte der Vatertag auch "Heldentag" genannt werden... Denn das sind die Väter für mich, die alles daran setzen, ihre Kinder sicher zu wissen.
Mein Geschmack ist das ganz ehrlich nicht. Ich brauche Bartstoppeln und starke Arme. Einen Kerl, der jauchzt, wenn eine "geile Karre" vorbeifährt. Und vor allem: einen Kerl, der mich beschützen kann!
Ich schätze, genau in diesem Moment, kommt mein Vaterkomplex zum Vorschein. Der Mann, der nicht unwesentlich an meiner Existenz beteiligt war, hat mich immer beschützt. Meine Schwester natürlich auch. Wenn es einen Anlass dazu gegeben hätte, er hätte sich sogar geschlagen, um für unser Wohl zu sorgen.
Ich weiß, dass er bis heute nicht gut schläft, wenn er uns nicht in Sicherheit weiß. Früher hat er nie auch nur eine Minute fest geschlafen, bis er seine Töchter nicht friedlich schlummernd in ihren Betten wusste.
Heute überlässt er seinen potentiellen Schwiegersöhnen auch ein bisschen Verantwortung für seine "Grazien". Käme es allerdings "hart auf hart": Papa ist da! Papa würde zum Tier!
Erinnert daran wurde ich heute (passender Weise am Vatertag) irgendwo in Köln beim späten Frühstück unter freiem Himmel: Vater und Tochter (etwa Ende 30 und sechs Jahre alt) fuhren mit dem Rad die Straße entlang, als die Kleine urplötzlich absolut hysterisch losbrüllte, um Hilfe schrie und pure Panik zum Ausdruck brachte. "Daddy" überlegte nicht lange, sprang von seinem Fahrrad, eilte zur Tochter. Jederzeit bereit, dem Tod ins Auge zu sehen, damit sein Sprössling nur beruhigt würde. Geschehen ist das auf nicht minder spektakuläre Art und Weise gleich nachdem er den Feind lokalisiert hatte. Ein gelb-schwarz gestreiftes Monster saß auf dem Knie des Mädchens. Ich glaube sogar, dass fette Insekt hat gegrinst, angesichts des jungen Fleisches, in das gestochen werden konnte.
Vergangen ist der Hummel ihr Lächeln allerdings sicher in dem Moment, als der tapfere Vater das Stech-Wesen von der Tochter fegte. Damit nicht genug: Als die Hummel schon wehrlos am Boden lag, trat der tapfere Retter sicher noch etwa fünf bis acht Mal drauf, um ja jede Gefahr zu eleminieren. Am Ende lächelte das Mädchen! Auch ich musste lächeln. Was mich angeht, könnte der Vatertag auch "Heldentag" genannt werden... Denn das sind die Väter für mich, die alles daran setzen, ihre Kinder sicher zu wissen.
Donnerstag, 26. Mai 2011
Beinfreiheit im engeren Sinne
Bislang kam mir das Thema der "Beinfreiheit" nur im Zusammenhang mit Flugzeugen, Bussen oder Autos in den Sinn. Der Sommer birgt nun aber eine ganz andere Dimension des Ganzen!
Man stelle sich Folgendes vor: Sobald das Thermometer mehr als zwei Tage hintereinander einen Wert über 20 Grad anzeigt, ist mir schon entsetzlich warm. Woher das kommt? Pffff? Allerdings bin ich scheinbar ein "Warmblut-Geschöpf", das sogar im Winter Wärme ausstrahlt. Gänsehaut, weil es mich fröstelt = fehlanzeige!
Dementsprechend greife ich derzeit gern zu Röcken oder Kleidern, die recht viel Luft an meine Beinchen lassen. Was mir jüngst auffiel in dem Zusammenhang: Nicht nur die Luftzufuhr wird durch solch eine Art der Kleidung gefördert, auch das menschliche Miteinander im Alltag gestaltet sich doch recht angenehm.
Bekleidet mit schwarzem kurzen Jeans-Mini und beladen mit etwa 150 Pfandflaschen in der Schlange vor dem Leergut-Automaten, machte ich mir schon keine Hoffnungen mehr, dass von meiner Pause nach dem Einkauf noch etwas bleiben würde. Als mir ein junger Mann (der übrigens lediglich fünf Flaschen dabei hatte) allerdings den Vortritt ließ, durfte ich glücklicherweise neu kalkulieren.
An der Kasse ein ähnliches Bild: Auch hier durfte ich in der Reihe mit all meinen Einkäufen weiter vor, weil ein netter Herr scheinbar nichts lieber Tat, als mich lächelnd vorbeigehen zu lassen.
Oder wollte er mich einfach nur von hinten sehen? So wie man es auch von demjenigen behaupten könnte, der an einem Eingang sicher eineinhalb Minuten gewartet hat, nur um mir die Tür aufzuhalten? Oder von dem Autofahrer, der mitten auf der Straße angehalten hat, damit ich in Ruhe die Seite wechseln kann?
Wie dem auch sei: Ich mag den Sommer! Und ich mag Temperaturen über 20 Grad! Und vor allem mag ich diese Art der Beinfreiheit!
Man stelle sich Folgendes vor: Sobald das Thermometer mehr als zwei Tage hintereinander einen Wert über 20 Grad anzeigt, ist mir schon entsetzlich warm. Woher das kommt? Pffff? Allerdings bin ich scheinbar ein "Warmblut-Geschöpf", das sogar im Winter Wärme ausstrahlt. Gänsehaut, weil es mich fröstelt = fehlanzeige!
Dementsprechend greife ich derzeit gern zu Röcken oder Kleidern, die recht viel Luft an meine Beinchen lassen. Was mir jüngst auffiel in dem Zusammenhang: Nicht nur die Luftzufuhr wird durch solch eine Art der Kleidung gefördert, auch das menschliche Miteinander im Alltag gestaltet sich doch recht angenehm.
Bekleidet mit schwarzem kurzen Jeans-Mini und beladen mit etwa 150 Pfandflaschen in der Schlange vor dem Leergut-Automaten, machte ich mir schon keine Hoffnungen mehr, dass von meiner Pause nach dem Einkauf noch etwas bleiben würde. Als mir ein junger Mann (der übrigens lediglich fünf Flaschen dabei hatte) allerdings den Vortritt ließ, durfte ich glücklicherweise neu kalkulieren.
An der Kasse ein ähnliches Bild: Auch hier durfte ich in der Reihe mit all meinen Einkäufen weiter vor, weil ein netter Herr scheinbar nichts lieber Tat, als mich lächelnd vorbeigehen zu lassen.
Oder wollte er mich einfach nur von hinten sehen? So wie man es auch von demjenigen behaupten könnte, der an einem Eingang sicher eineinhalb Minuten gewartet hat, nur um mir die Tür aufzuhalten? Oder von dem Autofahrer, der mitten auf der Straße angehalten hat, damit ich in Ruhe die Seite wechseln kann?
Wie dem auch sei: Ich mag den Sommer! Und ich mag Temperaturen über 20 Grad! Und vor allem mag ich diese Art der Beinfreiheit!
Dienstag, 17. Mai 2011
Tschuldigung, Fritten?
Ich denke (oder eher ich fürchte), ich habe heute etwas gelernt. Neues über Männer, Essgewohnheiten und scheinbar auch über mich selbst. Ob ich das nun alles sooo genau wissen wollte, sei dahin gestellt, dennoch wurde ich Teil eines Gesprächs unter Männern. Präziser ausgedrückt: Ich durfte zuhören, als zwei Herren sich über jeweils erfolgreiche Diätvarianten unterhielten. Schon allein das Thema der Unterredung schien mir doch untypisch für das „starke" Geschlecht. Aber gut: Der Fakt „Auch echte Kerle denken über ihren Bauch nach", ist inzwischen irgendwo in meinem Kopf abgespeichert.
Ebenfalls neu für mich: laut eigener Aussage, fällt es beiden erstaunlich leicht, köstlichen Genüssen zu widerstehen. Der eine gibt sich jenseits des Frühstücks mit salzfreien Suppen zufrieden, der andere lässt einfach alles andere an Leckereien sausen, wenn erst die vorgegebene Kalorienzahl des Tages erreicht ist. Und zwar ohne „wenn und aber"! Schrecklich konsequent! Skrupellos! Aber zugegebenermaßen mit sichtbarem Erfolg!
Was mich aber am meisten erstaunt hat: Zu ausgewählten Anlässen, geben sich beide dann doch ab und zu der Lust auf fettiges, sazliges oder süßes Essen hin. Und: „Glaube mir, wenn du nur ab und zu Fritten ist, das ist dann besser als Sex" war die einhellige Meinung beider.
Jetzt frage ich mich selbst Folgendes:
Was schließe ich daraus, wenn ich mir a) nur sehr, sehr selten Gedanken um meinen Bauch mache, b) nur sehr, sehr, sehr, sehr selten jeglichen Gelüsten widerstehen kann und c) momentan unglaubliche und sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr große Lust auf Fritten habe?
Ebenfalls neu für mich: laut eigener Aussage, fällt es beiden erstaunlich leicht, köstlichen Genüssen zu widerstehen. Der eine gibt sich jenseits des Frühstücks mit salzfreien Suppen zufrieden, der andere lässt einfach alles andere an Leckereien sausen, wenn erst die vorgegebene Kalorienzahl des Tages erreicht ist. Und zwar ohne „wenn und aber"! Schrecklich konsequent! Skrupellos! Aber zugegebenermaßen mit sichtbarem Erfolg!
Was mich aber am meisten erstaunt hat: Zu ausgewählten Anlässen, geben sich beide dann doch ab und zu der Lust auf fettiges, sazliges oder süßes Essen hin. Und: „Glaube mir, wenn du nur ab und zu Fritten ist, das ist dann besser als Sex" war die einhellige Meinung beider.
Jetzt frage ich mich selbst Folgendes:
Was schließe ich daraus, wenn ich mir a) nur sehr, sehr selten Gedanken um meinen Bauch mache, b) nur sehr, sehr, sehr, sehr selten jeglichen Gelüsten widerstehen kann und c) momentan unglaubliche und sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr große Lust auf Fritten habe?
Samstag, 14. Mai 2011
Sowas wie Striptease...
Ein paar Gläser Wein, eine gute Unterhaltung, vertrauenswürdige Blicke und sanfte Musik im Hintergrund genügen. All das alleine entfacht in mir den Wunsch, mich fallen zu lassen.
Die Hüfte schlägt nach rechts, dreht nach links. Erste Ungereimtheiten prallen ab...Die Augen geschlossen, ich sehe nur in mich. Kein anderes Bild lasse ich zu...
Meine Hand fährt durchs Haar, befreit die Stirn. Der Staub von außen rieselt... Langsam drehe ich mich um mich selbst. Die Welt verschwimmt. Unwesentliches wird undeutlich...
Öffne die Bluse. Erst einen Knopf, dann zwei, drei, vier. Was mich beengt geht zu Boden...Der olle Gürtel? Weg damit! Weg mit alten Lasten... Je länger die Musik spielt, je tiefer der Rhythmus dringt, desto freier werde ich. Ohne Scham fällt die Hose...
Langsam aber sicher lasse ich alles von mir, was mich verkleidet. Am Ende bin ich ganz nackt, ganz rein, ganz schutzlos. Ganz ich. Nach sowas wie einem Striptease: wer würde mich wiedererkennen?
Die Hüfte schlägt nach rechts, dreht nach links. Erste Ungereimtheiten prallen ab...Die Augen geschlossen, ich sehe nur in mich. Kein anderes Bild lasse ich zu...
Meine Hand fährt durchs Haar, befreit die Stirn. Der Staub von außen rieselt... Langsam drehe ich mich um mich selbst. Die Welt verschwimmt. Unwesentliches wird undeutlich...
Öffne die Bluse. Erst einen Knopf, dann zwei, drei, vier. Was mich beengt geht zu Boden...Der olle Gürtel? Weg damit! Weg mit alten Lasten... Je länger die Musik spielt, je tiefer der Rhythmus dringt, desto freier werde ich. Ohne Scham fällt die Hose...
Langsam aber sicher lasse ich alles von mir, was mich verkleidet. Am Ende bin ich ganz nackt, ganz rein, ganz schutzlos. Ganz ich. Nach sowas wie einem Striptease: wer würde mich wiedererkennen?
Donnerstag, 5. Mai 2011
Ungeahnte Entdeckung im Schlafzimmer...
Manchmal bin ich überrascht von mir selbst. Es passiert demnach nicht selten, dass ich mich frage "Wer spricht da?", "Wer regiert da grade meinen Körper?" oder "Wer denkt da momentan eigentlich diese merkwürdigen Gedanken?". Jüngst habe ich mich gefragt "Wer hat das alles eigentlich gekauft?....Und wann?".
Aufgedeckt habe ich damit bei näherem Betrachten aber wahrscheinlich ein Mysterium, welches hunderten von Männern jahrelang ein Rätsel gewesen sein muss: Ich weiß jetzt warum Frauen dauernd Schuhe (und Taschen und Oberteile und... und...und...) kaufen müssen!!!
Es muss schlicht und ergreifend an einem Gedächtnis-Defekt liegen! Vor nicht vielen Wochen MUSSTE ich mir beispielsweise UNBEDINGT Schuhe kaufen. Schließlich nähert sich der Sommer. Ich brauchte also was hohes, was flaches, was schickes und was sportliches... Gesagt, getan! Denn da ich eine Schnell-Käuferin bin, funktioniert das nach dem Prinzip "Kurz gucken, einmal anziehen und dann kaufen'" recht unkompliziert.
Im Schlafzimmer habe ich nun allerdings entdeckt, dass der kurze Kaufrausch theoretisch gar nicht nötig war: Beim saisonalen "Umräumen, Wegpacken der Winterschuhe und Hervorholen der Sommerschuhe" fand ich eine Vielzahl von Fußzierern, von denen ich gar nichts mehr wusste. Dabei ist kein Paar älter ein Jahr!
Ich besitze also was hohes, was flaches, was schickes und was sportliches. Sogar grüne Schuhe sind dabei!
Jetzt, wo ich sie gesehen habe, erinnere ich mich so langsam wieder an den Augenblick des Übergangs in meinen Besitz. Das Bild ist noch ein wenig verschwommen, aber ja: ich habe diese Schuhe vor wenigen Monaten gekauft....
Was ich jetzt UNBEDINGT haben MUSS? Ein neues Schuhregal!!! Denn was man hat, das hat man...und das will genutzt werden...
Aufgedeckt habe ich damit bei näherem Betrachten aber wahrscheinlich ein Mysterium, welches hunderten von Männern jahrelang ein Rätsel gewesen sein muss: Ich weiß jetzt warum Frauen dauernd Schuhe (und Taschen und Oberteile und... und...und...) kaufen müssen!!!
Es muss schlicht und ergreifend an einem Gedächtnis-Defekt liegen! Vor nicht vielen Wochen MUSSTE ich mir beispielsweise UNBEDINGT Schuhe kaufen. Schließlich nähert sich der Sommer. Ich brauchte also was hohes, was flaches, was schickes und was sportliches... Gesagt, getan! Denn da ich eine Schnell-Käuferin bin, funktioniert das nach dem Prinzip "Kurz gucken, einmal anziehen und dann kaufen'" recht unkompliziert.
Im Schlafzimmer habe ich nun allerdings entdeckt, dass der kurze Kaufrausch theoretisch gar nicht nötig war: Beim saisonalen "Umräumen, Wegpacken der Winterschuhe und Hervorholen der Sommerschuhe" fand ich eine Vielzahl von Fußzierern, von denen ich gar nichts mehr wusste. Dabei ist kein Paar älter ein Jahr!
Ich besitze also was hohes, was flaches, was schickes und was sportliches. Sogar grüne Schuhe sind dabei!
Jetzt, wo ich sie gesehen habe, erinnere ich mich so langsam wieder an den Augenblick des Übergangs in meinen Besitz. Das Bild ist noch ein wenig verschwommen, aber ja: ich habe diese Schuhe vor wenigen Monaten gekauft....
Was ich jetzt UNBEDINGT haben MUSS? Ein neues Schuhregal!!! Denn was man hat, das hat man...und das will genutzt werden...
Dienstag, 3. Mai 2011
Nur Nudeln im Kopf...
Es gibt Dinge, die mich einfach anmachen! Und da ist es ganz egal, in welcher Form, Größe oder gar Farbe ich sie sehe...Ich könnte sie einfach jeden Tag mindestens einmal verschlingen. Große, kleine, dicke, dünne, lange, kurze, gekrümmte, grade, helle, dunkle, gut gefüllte, heiße, kalte, frische, harte...
Auch das „Drumherum" spielt selten eine große Rolle! Ob völlig pur, sanft gebettet oder unter einer Decke: Hauptsache es gibt viel davon! Manchmal scharf, ab und an sahnig, dann wieder öliger oder gar süßlich und fruchtig...
Ich will Nudeln! Heute, morgen, übermorgen und nächste Woche auch wieder! Denn eintönig wirds damit garantiert nicht.
Was ich allerdings leider vergessen habe: Um einen Kartoffelsalat zu machen, kann ich mit Nudeln nicht viel anfangen....
Ob tief in mir vielleicht ein kleiner patriotischer Italiener steckt? Mamma mia....Ich gehe jetzt jedenfalls zum Nudel-Anbieter meines Vertrauens und bestelle Rigatoni Diavolo...
Auch das „Drumherum" spielt selten eine große Rolle! Ob völlig pur, sanft gebettet oder unter einer Decke: Hauptsache es gibt viel davon! Manchmal scharf, ab und an sahnig, dann wieder öliger oder gar süßlich und fruchtig...
Ich will Nudeln! Heute, morgen, übermorgen und nächste Woche auch wieder! Denn eintönig wirds damit garantiert nicht.
Was ich allerdings leider vergessen habe: Um einen Kartoffelsalat zu machen, kann ich mit Nudeln nicht viel anfangen....
Ob tief in mir vielleicht ein kleiner patriotischer Italiener steckt? Mamma mia....Ich gehe jetzt jedenfalls zum Nudel-Anbieter meines Vertrauens und bestelle Rigatoni Diavolo...
Sonntag, 1. Mai 2011
Danach ist es ganz still.....
Es stürmt. Regen peitscht auf die Erde. Der ganze Himmel scheint wütend, grollt und murrt. Selbst die Bäume beugen sich seiner Macht, zollen den Böen nötigen Respekt. Alles sucht Schutz. Selbst die, die eben noch in der Sonne verweilten, fliehen, huschen hinter Glasscheiben, wollen zu Beobachtern werden. Bloß nicht betroffen sein. Nur kein Tropfen, der die Fassade zum Bröckeln bringen könnte...
Ich bin zu fasziniert, um zu gehen. Lieber stelle ich mich dem Tosen des Windes. Spüre seine Klauen auf meiner Haut. Lasse mich packen, lasse mich mitreißen. Riesige Tropfen bombadieren mich regelrecht.
Auf keinen Fall will ich aber verpassen, was kommt! Auf keinen Fall will ich unaufmerksam sein, wenn es endet. Ich will spüren, wie der Wind sachte von mir ablässt, mich wieder auf die Erde setzt. Ich will spüren, wie aus den riesigen Tropfen ein sanftes rieseln wird. Ich will sehen, wie der Himmel sich lichtet.
Und ich will winken, wenn der Wind sich verabschiedet.
Genau in diesem Moment nämlich wird es ganz still. Kein Vogel zwitschert. Nicht einmal ein Ast traut sich, mit seinen Blättern zu rascheln. Nichts auf der Erde scheint zu atmen. Niemand ist da, der sprechen würde.
Nie ist es so still. Nie wünsche ich mehr, die Zeit anzuhalten.
Ich bin zu fasziniert, um zu gehen. Lieber stelle ich mich dem Tosen des Windes. Spüre seine Klauen auf meiner Haut. Lasse mich packen, lasse mich mitreißen. Riesige Tropfen bombadieren mich regelrecht.
Auf keinen Fall will ich aber verpassen, was kommt! Auf keinen Fall will ich unaufmerksam sein, wenn es endet. Ich will spüren, wie der Wind sachte von mir ablässt, mich wieder auf die Erde setzt. Ich will spüren, wie aus den riesigen Tropfen ein sanftes rieseln wird. Ich will sehen, wie der Himmel sich lichtet.
Und ich will winken, wenn der Wind sich verabschiedet.
Genau in diesem Moment nämlich wird es ganz still. Kein Vogel zwitschert. Nicht einmal ein Ast traut sich, mit seinen Blättern zu rascheln. Nichts auf der Erde scheint zu atmen. Niemand ist da, der sprechen würde.
Nie ist es so still. Nie wünsche ich mehr, die Zeit anzuhalten.
Donnerstag, 28. April 2011
Bis es weh tut!
Als der stechende Schmerz endlich nachgelassen hatte, kam ich schnell wieder in meinen "Normalmodus". Bis dahin aber verlebte ich heute kurz nach Feierabend ein paar unglaublich aufregende Minuten. Ich weiß, dass es nicht länger gedauert haben kann, es kam mir allerdings tatsächlich vor, als wären es Stunden gewesen. Ein intensiver Augenblick, ein ungeahntes Erlebnis.
Ich hatte Schweißausbrüche und habe gleichzeitig gezittert. War sprachlos und habe gleichzeitig nervös gegrinst. Mein Herz hat heftig gepocht und gleichzeitig dachte ich, mir bliebe die Luft weg...
Verantwortlich dafür war allerdings nicht etwa ein Mann. Eine Frau ist schuld!
Und zwar nicht irgendeine: ich selbst bin es gewesen, die mich verrückt gemacht hat, als ich nach dem Einkaufen an der Kasse stand und zahlen wollte...mit Karte.
Erster Versuch den Pin einzugeben: falsch. Kann ja mal passieren im Eifer des Gefechts und im Angesicht der neuen Errungenschaften.
Zweiter Versuch für den Pin: falsch! ????? Wieso das??? "Ich kenne doch wohl meine Geheimzahl", versichere ich der Verkäuferin, die mich dezent darauf hinweist, dass beim dritten Versuch mit falscher Nummer die Karte gesperrt würde. Ich könnte also nicht zahlen, dementsprechend auch nichts kaufen. Bei dem Gedanken wird mir schlecht. Ein stechender Schmerz fährt in meinen Kopf. Mir wird heiß, dann kalt.
In mir rumort es: Es waren doch aber immer genau diese vier Zahlen. Da steckt bestimmt ein Virus hinter. Oder ein Magnet hat die Zahlen vertauscht... Die Verkäuferin lächelt gütig. "Lassen Sie sich ruhig Zeit."
Also gut: Ich verlasse den Laden. Etwas beschämt, mit pochendem Herzen und schmerzendem Kopf gehe ich ein paar Schritte.... Und dann: Hey!!! Fehler gefunden!!! Ich kann einkaufen!
Es ist, als fiele mir eine unglaubliche Last von den Schultern. Ungeheurer Druck lässt endlich nach, ich bin erleichtert, muss grinsen und fühle mich, wie nach dem... Also: erstmal die Zigarette danach, zurück in den "Normalmodus" und vor allem: ab in den Laden und ran an die Waren...
Ich hatte Schweißausbrüche und habe gleichzeitig gezittert. War sprachlos und habe gleichzeitig nervös gegrinst. Mein Herz hat heftig gepocht und gleichzeitig dachte ich, mir bliebe die Luft weg...
Verantwortlich dafür war allerdings nicht etwa ein Mann. Eine Frau ist schuld!
Und zwar nicht irgendeine: ich selbst bin es gewesen, die mich verrückt gemacht hat, als ich nach dem Einkaufen an der Kasse stand und zahlen wollte...mit Karte.
Erster Versuch den Pin einzugeben: falsch. Kann ja mal passieren im Eifer des Gefechts und im Angesicht der neuen Errungenschaften.
Zweiter Versuch für den Pin: falsch! ????? Wieso das??? "Ich kenne doch wohl meine Geheimzahl", versichere ich der Verkäuferin, die mich dezent darauf hinweist, dass beim dritten Versuch mit falscher Nummer die Karte gesperrt würde. Ich könnte also nicht zahlen, dementsprechend auch nichts kaufen. Bei dem Gedanken wird mir schlecht. Ein stechender Schmerz fährt in meinen Kopf. Mir wird heiß, dann kalt.
In mir rumort es: Es waren doch aber immer genau diese vier Zahlen. Da steckt bestimmt ein Virus hinter. Oder ein Magnet hat die Zahlen vertauscht... Die Verkäuferin lächelt gütig. "Lassen Sie sich ruhig Zeit."
Also gut: Ich verlasse den Laden. Etwas beschämt, mit pochendem Herzen und schmerzendem Kopf gehe ich ein paar Schritte.... Und dann: Hey!!! Fehler gefunden!!! Ich kann einkaufen!
Es ist, als fiele mir eine unglaubliche Last von den Schultern. Ungeheurer Druck lässt endlich nach, ich bin erleichtert, muss grinsen und fühle mich, wie nach dem... Also: erstmal die Zigarette danach, zurück in den "Normalmodus" und vor allem: ab in den Laden und ran an die Waren...
Dienstag, 26. April 2011
Gib's mir doch endlich.................................bitte!
Man sieht es immer mal wieder: Kinder, die lautstark an der Supermarktkasse protestieren, weil ihr gewünschtes Überraschungsei nicht auf dem Band liegt... Fluchende Knirpse, weil das berühmte Eismännchen weiter gefahren ist, ohne das sie sich über Schlumpfen-Eis freuen können...Wimmernde Mädchen, deren Mama soeben erklärt hat, dass der Spielplatz-Ausflug jetzt beendet wird...Lange Gesichter, wenn der Satz "Ab ins Bett" ausgesprochen wurde, wo man doch noch gaaaaar nicht müde ist...
Manchmal muss ich herzlich lachen, wenn ich solche Situationen beobachte. Wer sich in die Situation der Eltern hinein versetzen kann, leide eher mit den Großen, sagt man.
So manches mal, leide ich aber wohl eher, wie ein Kind. Ein recht kleines störrisches Kind...
Bekomme ich nicht, was ich will, verjünge ich mich innerlich um mindestens 20 Jahre. Allein die inzwischen räumlich gesehen doch recht weite Entfernung zwischen Kopf und Boden hindern mich daran, mich einfach auf den Boden zu werfen und von dort aus zu schreien und wild zu strampeln. Dazu kommen abenteuerliche Verschwörungstheorien, die man auch eher der Phantasie eines Kindes anrechnen würde: Warum bekomme ich nie, was ich möchte? Warum ist die ganze Welt so schlecht? Warum sind die Großen so gemein? Bekomme ich es nicht, weil man mich einfach nur ärgern will?
Und überhaupt ärgern alle immer nur! Und immer mich! Und nie wen anderes!
Vielleicht sollte ich - wohl auch ähnlich, wie ein Kind - einfach einen Plan entwickeln, um ans Ziel zu kommen? Vielleicht mit ein bisschen Freundlichkeit?
Beim nächsten Widerstand sage ich dann: Gib's mir doch endlich.......................bitte!
Manchmal muss ich herzlich lachen, wenn ich solche Situationen beobachte. Wer sich in die Situation der Eltern hinein versetzen kann, leide eher mit den Großen, sagt man.
So manches mal, leide ich aber wohl eher, wie ein Kind. Ein recht kleines störrisches Kind...
Bekomme ich nicht, was ich will, verjünge ich mich innerlich um mindestens 20 Jahre. Allein die inzwischen räumlich gesehen doch recht weite Entfernung zwischen Kopf und Boden hindern mich daran, mich einfach auf den Boden zu werfen und von dort aus zu schreien und wild zu strampeln. Dazu kommen abenteuerliche Verschwörungstheorien, die man auch eher der Phantasie eines Kindes anrechnen würde: Warum bekomme ich nie, was ich möchte? Warum ist die ganze Welt so schlecht? Warum sind die Großen so gemein? Bekomme ich es nicht, weil man mich einfach nur ärgern will?
Und überhaupt ärgern alle immer nur! Und immer mich! Und nie wen anderes!
Vielleicht sollte ich - wohl auch ähnlich, wie ein Kind - einfach einen Plan entwickeln, um ans Ziel zu kommen? Vielleicht mit ein bisschen Freundlichkeit?
Beim nächsten Widerstand sage ich dann: Gib's mir doch endlich.......................bitte!
Sonntag, 24. April 2011
Immer schön geschmeidig bleiben!
Ich habe eine neue Theorie! Eine Idee, die die Arbeit sämtlicher Hirn- oder Stimmungsforscher (wenns diese überhaupt gibt) sicherlich auf den Kopf stellen wird!
Man stelle sich einfach folgendes vor: Ich bin ganz kurz davor mich fürchterlich aufzuregen, ärgere mich, wie ein Wolf und möchte am liebsten die Augenbrauen zusammenziehen, die Stirn in Falten legen, meine Mundwinkel hängen lassen,.....fürchterlich schimpfen, fluchen, meckern...Dann gehe ich doch noch kurz in mich und denke: "Hey, back doch einfach einen Kuchen." Das Lesen des Rezeptes, Zusammensuchen der Zutaten und gemächliche Rühren kann doch eigentlich nur beruhigend wirken. Wenn der Teig erst geschmeidig ist, bin ich es auch. Süßes soll außerdem gut für die Seele sein.
Was ich im Eifer des Gefechtes vergessen habe: Backen macht mir immer ein bisschen Angst! Ich behaupte zwar von mir selbst, recht gut kochen zu können, sobald aber der Backofen ins Spiel kommt, werden traumatische Erlebnisse zu neuem Leben erweckt. Die verbrannten Finger, weil mir nicht in den Sinn gekommen ist, ein Blech aus dem Rohr könnte heiß sein. Die verpatzte Torte zu Muttertag. Der fallende Kuchen...
Und wieder: Wie zur Hölle soll ich einen Mürbeteig machen ohne auch nur ein Gramm Butter??? Ich war mir nach dem Einkaufen so sicher, alles da zu haben, um den frischen Rhabarber zusammen mit Quark und Co zu etwas Leckeren zu machen. Ausgerechnet die Butter vergesse ich Depp!
Ich rege mich fürchterlich auf, ärgere mich, wie ein Wolf und ziehe die Augenbrauen zusammen, lege die Stirn in Falten, lasse meine Mundwinkel hängen,..... schimpfe, fluche, mecker fürchterlich...
Bis ich kurz in mich gehe und nachdenke: Ich hatte mich doch eben schon mal geärgert. Wollte schimpfen, fluchen und meckern... Aber worüber bloß???
Übrigens: Es gibt auch Kuchenteig, der ohne Butter funktioniert! Und es schmeckt! Und ich weiß immer noch nicht worüber ich mich so geärgert habe, dass ich angefangen habe einen Kuchen zu backen...
Man stelle sich einfach folgendes vor: Ich bin ganz kurz davor mich fürchterlich aufzuregen, ärgere mich, wie ein Wolf und möchte am liebsten die Augenbrauen zusammenziehen, die Stirn in Falten legen, meine Mundwinkel hängen lassen,.....fürchterlich schimpfen, fluchen, meckern...Dann gehe ich doch noch kurz in mich und denke: "Hey, back doch einfach einen Kuchen." Das Lesen des Rezeptes, Zusammensuchen der Zutaten und gemächliche Rühren kann doch eigentlich nur beruhigend wirken. Wenn der Teig erst geschmeidig ist, bin ich es auch. Süßes soll außerdem gut für die Seele sein.
Was ich im Eifer des Gefechtes vergessen habe: Backen macht mir immer ein bisschen Angst! Ich behaupte zwar von mir selbst, recht gut kochen zu können, sobald aber der Backofen ins Spiel kommt, werden traumatische Erlebnisse zu neuem Leben erweckt. Die verbrannten Finger, weil mir nicht in den Sinn gekommen ist, ein Blech aus dem Rohr könnte heiß sein. Die verpatzte Torte zu Muttertag. Der fallende Kuchen...
Und wieder: Wie zur Hölle soll ich einen Mürbeteig machen ohne auch nur ein Gramm Butter??? Ich war mir nach dem Einkaufen so sicher, alles da zu haben, um den frischen Rhabarber zusammen mit Quark und Co zu etwas Leckeren zu machen. Ausgerechnet die Butter vergesse ich Depp!
Ich rege mich fürchterlich auf, ärgere mich, wie ein Wolf und ziehe die Augenbrauen zusammen, lege die Stirn in Falten, lasse meine Mundwinkel hängen,..... schimpfe, fluche, mecker fürchterlich...
Bis ich kurz in mich gehe und nachdenke: Ich hatte mich doch eben schon mal geärgert. Wollte schimpfen, fluchen und meckern... Aber worüber bloß???
Übrigens: Es gibt auch Kuchenteig, der ohne Butter funktioniert! Und es schmeckt! Und ich weiß immer noch nicht worüber ich mich so geärgert habe, dass ich angefangen habe einen Kuchen zu backen...
Freitag, 22. April 2011
Ich liege auf dem Rücken...
....starre in den Himmel. Tausend Schafe sind da oben zu sehen. Kleine, große, flauschige, die sich allesamt scheinbar mit einer unglaublichen Langsamkeit bewegen. Keins dreht sich im Kreis. Keins blickt zurück. Dahin, wo der Wind weht, geht es für jedes einzelne.
Ich atme ein, aus...Wie es wohl wäre einmal mitfliegen zu dürfen? Nur einmal sehen, wo es hingeht?
Aber will ich ein Schaf sein? Eines, dass sich nur mit anderen in Bewegung setzen kann? Eines, dem die Richtung allein vom Wind vorgegeben wird?
...ich schließe die Augen. Hunderte von kleinen Grashalmen kitzeln meinen Rücken. Lange, kurze, dicke, dünne, die alle scheinbar nur eines wollen: hoch hinaus. Alle streben den Weg in die Länge an. Immer der Sonne entgegen. Weiter, weiter und immer noch ein bisschen mehr.
Ich atme ein, aus... Wie es wohl wäre ebenfalls unaufhörbar zu wachsen? Nur einmal spüren, wie sich dieser Drang nach oben anfühlt? Aber will ich ein Grashalm sein? Einer unter vielen? Einer, der immer auf der Hut sein muss vor messerscharfen Klingen oder großen Sohlen?
...ich breite die Arme aus, sehe mich um. Kleine Vögel flattern durch die Bäume. Hüpfen, fliegen, zwitschern, picken. Jeder für sich scheint einen eigenen Plan zu verfolgen. Jeder macht den Eindruck zu tanzen. Jeder strahlt Leichtigkeit aus.
Ich atme ein, aus...Wie es wohl wäre ebenso leicht zu sein? Nur einmal wissen, welchen Plan ich allein verfolge? Ich will ein Vogel sein! Einer der flattert, fliegt und hüpft und zwitschert, aber immer die lauernde Katze im Auge hält.
Ich atme ein, aus...Wie es wohl wäre einmal mitfliegen zu dürfen? Nur einmal sehen, wo es hingeht?
Aber will ich ein Schaf sein? Eines, dass sich nur mit anderen in Bewegung setzen kann? Eines, dem die Richtung allein vom Wind vorgegeben wird?
...ich schließe die Augen. Hunderte von kleinen Grashalmen kitzeln meinen Rücken. Lange, kurze, dicke, dünne, die alle scheinbar nur eines wollen: hoch hinaus. Alle streben den Weg in die Länge an. Immer der Sonne entgegen. Weiter, weiter und immer noch ein bisschen mehr.
Ich atme ein, aus... Wie es wohl wäre ebenfalls unaufhörbar zu wachsen? Nur einmal spüren, wie sich dieser Drang nach oben anfühlt? Aber will ich ein Grashalm sein? Einer unter vielen? Einer, der immer auf der Hut sein muss vor messerscharfen Klingen oder großen Sohlen?
...ich breite die Arme aus, sehe mich um. Kleine Vögel flattern durch die Bäume. Hüpfen, fliegen, zwitschern, picken. Jeder für sich scheint einen eigenen Plan zu verfolgen. Jeder macht den Eindruck zu tanzen. Jeder strahlt Leichtigkeit aus.
Ich atme ein, aus...Wie es wohl wäre ebenso leicht zu sein? Nur einmal wissen, welchen Plan ich allein verfolge? Ich will ein Vogel sein! Einer der flattert, fliegt und hüpft und zwitschert, aber immer die lauernde Katze im Auge hält.
Dienstag, 19. April 2011
Meine Fingerfertigkeiten
Um ehrlich zu sein: ich bin erschüttert! Eigentlich habe ich immer gedacht recht beweglich zu sein. Meinen Fingern habe ich gleiches zugetraut. Schließlich muss ich beispielsweise schon von berufswegen her recht schnell tippen können.
Ein Kollege öffnete mir heute allerdings die Augen für etwas, das mir von alleine wahrscheinlich nie aufgefallen wäre: Beim Tippen nutze ich mindestens drei Finger der linken Hand, von meiner rechten kommt allerdings nur der Mittelfinger zum Einsatz! Kein einziger weiterer Finger legt seine Kuppe auf die Tasten!
Dabei bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, sogar einmal das berüchtigte 10-Finger-Schreib-System beherrscht zu haben! Wo ist das geblieben??? Wann ist es mir abhanden gekommen? Wo war ich zu diesem Zeitpunkt?
Selbst wenn ich mich beim Schreiben dieser Zeilen versuche selbst zu zwingen auch weitere Finger der rechten Hand auf die Tasten zu steuern, gelingt es einfach nicht. Ich scheine einfach keine Kontrolle zu haben... Wollen meine Hände die Herrschaft über mich an sich reißen?
In den letzten Stunde haben ich diese beiden Körperteile einmal genau beobachtet: Ich schreibe eigentlich mit rechts, Wasserflaschen öffne ich allerdings - eher, wie ein Linkshänder - indem ich die Flasche mit der rechten Hand fixiere und links drehe. Das Besteck halte ich seit jeher ebenfalls, wie jemand, der ursprünglich alles mir der Linken erledigt: Messer links, Gabel rechts. Beim Versuch dies andersherum zu machen, habe ich mir schon so manches T-Shirt bekleckert.
Schäle ich beispielsweise eine Banane gilt auch hier das Gleiche, wie bei der Wasserflasche. Einem Apfel entferne ich allerdings die "Haut", wie ein Rechtshänder.
Gar nicht so uninteressant also, wenn man sich einmal selbst auf die Finger schaut...Aber was bin ich nun? Eher Linkshänder oder eher Rechtshänder?
Zugegeben: den links ausgerichteten Menschen dichtet man eine höhere Kreativität an, weil die rechte Gehirnhälfte stärker ausgeprägt ist. Andere sagen Rechtshänder seinen vitaler und geschickter....
Vielleicht sind bei mir beide Gehirnhälften gleichstark? Kreativ, gesund und geschickt sind doch ganz nette Eigenschaften...
Ein Kollege öffnete mir heute allerdings die Augen für etwas, das mir von alleine wahrscheinlich nie aufgefallen wäre: Beim Tippen nutze ich mindestens drei Finger der linken Hand, von meiner rechten kommt allerdings nur der Mittelfinger zum Einsatz! Kein einziger weiterer Finger legt seine Kuppe auf die Tasten!
Dabei bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, sogar einmal das berüchtigte 10-Finger-Schreib-System beherrscht zu haben! Wo ist das geblieben??? Wann ist es mir abhanden gekommen? Wo war ich zu diesem Zeitpunkt?
Selbst wenn ich mich beim Schreiben dieser Zeilen versuche selbst zu zwingen auch weitere Finger der rechten Hand auf die Tasten zu steuern, gelingt es einfach nicht. Ich scheine einfach keine Kontrolle zu haben... Wollen meine Hände die Herrschaft über mich an sich reißen?
In den letzten Stunde haben ich diese beiden Körperteile einmal genau beobachtet: Ich schreibe eigentlich mit rechts, Wasserflaschen öffne ich allerdings - eher, wie ein Linkshänder - indem ich die Flasche mit der rechten Hand fixiere und links drehe. Das Besteck halte ich seit jeher ebenfalls, wie jemand, der ursprünglich alles mir der Linken erledigt: Messer links, Gabel rechts. Beim Versuch dies andersherum zu machen, habe ich mir schon so manches T-Shirt bekleckert.
Schäle ich beispielsweise eine Banane gilt auch hier das Gleiche, wie bei der Wasserflasche. Einem Apfel entferne ich allerdings die "Haut", wie ein Rechtshänder.
Gar nicht so uninteressant also, wenn man sich einmal selbst auf die Finger schaut...Aber was bin ich nun? Eher Linkshänder oder eher Rechtshänder?
Zugegeben: den links ausgerichteten Menschen dichtet man eine höhere Kreativität an, weil die rechte Gehirnhälfte stärker ausgeprägt ist. Andere sagen Rechtshänder seinen vitaler und geschickter....
Vielleicht sind bei mir beide Gehirnhälften gleichstark? Kreativ, gesund und geschickt sind doch ganz nette Eigenschaften...
Sonntag, 17. April 2011
Treiben lassen...
Manchmal habe ich das Gefühl, mein Hals wächst in die Länge. Zugegeben, es schmerzst schon ein wenig, wenn es einem vorkommt, als würden Haut und Muskeln gedehnt. Andererseits: Mit einem längeren Hals wären auch Kopf und Bauch (oder meinetwegen gleich der ganze Körper) endlich weiter voneinander entfernt. Die Kommunikation zwischen diesen beiden Urfeinden würde nicht ständig soviel Zeit in Anspruch nehmen.
Mehr Zeit für die schönsten Dinge. Die, die oftmals eben ganz kopflos passieren. Vielleicht gibt es gerade deswegen Stämme, die besonderen Wert auf lange Hälse legen?
Einfach einmal hüpfen, wenn einem danach ist zum Beispiel. Wer diese Lust erst mit dem Kopf abgestimmen muss, macht es ja doch nie... Oder das größte Eis auf der Karte (eigentlich gedacht für zwei Personen) für sich allein bestellen. Und zwar so schnell, dass die Info zu den Kalorien, durch die Schicht der köstlichen kalten Speise gar nicht erst ins Gehirn gelangt.
Eine weitere angenehme Variante: sich im wahrsten Sinne einfach mal auf der Wasseroberfläche treiben lassen. Nichts denken. Nur wohlige Wellenbewegungen spüren. Den Blick gen Himmel gerichtet. Zugegebenermaßen: Man sollte ein guter Schwimmer sein, wenn man irgendwann doch registiert, wie weit man sich vom Strand entfernt hat. Aber die Freiheit auf dem Meer ist es wert und die Wellen entspannen Haut und Muskeln...
Mehr Zeit für die schönsten Dinge. Die, die oftmals eben ganz kopflos passieren. Vielleicht gibt es gerade deswegen Stämme, die besonderen Wert auf lange Hälse legen?
Einfach einmal hüpfen, wenn einem danach ist zum Beispiel. Wer diese Lust erst mit dem Kopf abgestimmen muss, macht es ja doch nie... Oder das größte Eis auf der Karte (eigentlich gedacht für zwei Personen) für sich allein bestellen. Und zwar so schnell, dass die Info zu den Kalorien, durch die Schicht der köstlichen kalten Speise gar nicht erst ins Gehirn gelangt.
Eine weitere angenehme Variante: sich im wahrsten Sinne einfach mal auf der Wasseroberfläche treiben lassen. Nichts denken. Nur wohlige Wellenbewegungen spüren. Den Blick gen Himmel gerichtet. Zugegebenermaßen: Man sollte ein guter Schwimmer sein, wenn man irgendwann doch registiert, wie weit man sich vom Strand entfernt hat. Aber die Freiheit auf dem Meer ist es wert und die Wellen entspannen Haut und Muskeln...
Mittwoch, 13. April 2011
Von der Fleischeslust...
Unglaublich duftend, leicht gebräunt und wahnsinnig heiß... Irgendetwas ist da, was mir schon beim Anblick oder gar beim einfachen Gedanken daran das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.
Ich bin sicher, er würde sich perfekt an meine Lippen anschmiegen. Er ist so zart, dass er auf meiner Zunge zergeht. Ich könnte mit meinen Zähnen ganz genüsslich ein kleines Bisschen an ihm Knabbern und ihn sanft zwischen meinen Händen drehen....nach vorn, nach hinten....von rechts nach links...Mhhhhhhhhh......
Und schon ist die Entscheidung gefallen: Ja, zu den Grillfackeln, den Steaks und den Würstchen, kaufe ich auch noch die genialen Hähnchen-Spieße. Ich kann einfach nicht anders. Meine Lust auf Fleisch ist einfach zu groß. Ob das alles nicht ein bisschen zu viel ist für gerade einmal zwei Personen, kommt mir im Laden natürlich nicht in den Sinn.....Ich will Schwein, Rind, Huhn! Sofort!!!
Dabei bin ich sonst nichtmal der größte Fleischesser. Das Zusammenleben mit einem Vegetarier und die Unlust für mich alleine einen Sonntagsbraten in die Röhre zu schieben hat mich sehr genügsam werden lassen. Pasta mit Sauce kann ganz schön perfekt schmecken! Das Problem in den letzten Tagen waren einfach die Düfte nach frischgegrillten Steaks und Würstchen überall... Wohin man seine Nase auch steckt: an jeder Ecke werden die Kohlen zum Glühen und die Fleischspieße zum Brutzeln gebracht.
Das wollte ich natürlich auch! Also kurzum: ab ins Geschäft und ran an den Grill! Die Frage "Wer soll das alles eigentlich essen?" konnte ich mit vollem Mund natürlich nicht beantworten. Aber: Ich habe nichts übriggelassen, meine Fleischeslust vorerst gestillt! Und: ich will es wieder tun!
Ich bin sicher, er würde sich perfekt an meine Lippen anschmiegen. Er ist so zart, dass er auf meiner Zunge zergeht. Ich könnte mit meinen Zähnen ganz genüsslich ein kleines Bisschen an ihm Knabbern und ihn sanft zwischen meinen Händen drehen....nach vorn, nach hinten....von rechts nach links...Mhhhhhhhhh......
Und schon ist die Entscheidung gefallen: Ja, zu den Grillfackeln, den Steaks und den Würstchen, kaufe ich auch noch die genialen Hähnchen-Spieße. Ich kann einfach nicht anders. Meine Lust auf Fleisch ist einfach zu groß. Ob das alles nicht ein bisschen zu viel ist für gerade einmal zwei Personen, kommt mir im Laden natürlich nicht in den Sinn.....Ich will Schwein, Rind, Huhn! Sofort!!!
Dabei bin ich sonst nichtmal der größte Fleischesser. Das Zusammenleben mit einem Vegetarier und die Unlust für mich alleine einen Sonntagsbraten in die Röhre zu schieben hat mich sehr genügsam werden lassen. Pasta mit Sauce kann ganz schön perfekt schmecken! Das Problem in den letzten Tagen waren einfach die Düfte nach frischgegrillten Steaks und Würstchen überall... Wohin man seine Nase auch steckt: an jeder Ecke werden die Kohlen zum Glühen und die Fleischspieße zum Brutzeln gebracht.
Das wollte ich natürlich auch! Also kurzum: ab ins Geschäft und ran an den Grill! Die Frage "Wer soll das alles eigentlich essen?" konnte ich mit vollem Mund natürlich nicht beantworten. Aber: Ich habe nichts übriggelassen, meine Fleischeslust vorerst gestillt! Und: ich will es wieder tun!
Dienstag, 12. April 2011
Ich habe ihn gesehen!!!
Unglaublich, was man so alles wahrnehmen kann, wenn man sich einfach mal Zeit nimmt! Zeit für ein bisschen Nichtstun! Fasst man diesen Vorsatz für den kommenden Tag bereits am Abend, beginnt das "Rumlungern" bereits genial! Eigentlich konnte ich mich kaum mehr daran erinnern, wie es ist, wenn man "einfach so" wach wird. Und das nur, weil der Körper ausgeschlafen ist und nicht, weil direkt in unmittelbarer Nähe zu meinem rechten Ohr sieben Wecker klingeln. Dementsprechend angenehm ist auch die Möglichkeit einfach eine olle Jogginghose und irgendein Shirt anzuziehen, ohne wie eine, von der Biene gestochene, Frau unter Zeitdruck in Windeseile durchs Haus zu jagen und gleich auf die Terrasse zu wandern, wo der Hausherr das Frühstück angerichtet hat. Allein die Tatsache morgens Kaffee, Brötchen und Eier vor mir zu sehen, hat schon etwas königlich Ungewöhnliches. Vor allem mitten in der Woche!
Das wahre Highlight folgt allerdings erst, wenn man den Blick einfach einmal durch den Garten schweifen lässt, sich die Landschaft ansieht oder die Umgebung betrachtet: überall Knospen, kleine Blättchen vom hellsten vorstellbaren Grün an zarten Zweigen. Dabei kann ich aktuell gerade einmal Narzissen und Tulpen voneinander unterscheiden oder erkennen, welcher der Apfel oder welcher der Kirschbaum ist. Was man aber zu Augen bekommt, ist ohnehin etwas, das einfach sprachlos macht.
Kurzum beschließe ich mein Wissen zu erweitern, Samen zu kaufen, täglich zu beobachten, was sich regt, was zu neuem Leben erweckt wird.
Und während ich im Garten vor mich hin grüble, nachdenke, an welche Stelle, welche Saat gestreut wird, schaue ich beinahe tatsächlich gedankenverloren in den Himmel. Beim Anblick des zufällig vorbeigleitenden Greifvogels muss ich lächeln...
Das wahre Highlight folgt allerdings erst, wenn man den Blick einfach einmal durch den Garten schweifen lässt, sich die Landschaft ansieht oder die Umgebung betrachtet: überall Knospen, kleine Blättchen vom hellsten vorstellbaren Grün an zarten Zweigen. Dabei kann ich aktuell gerade einmal Narzissen und Tulpen voneinander unterscheiden oder erkennen, welcher der Apfel oder welcher der Kirschbaum ist. Was man aber zu Augen bekommt, ist ohnehin etwas, das einfach sprachlos macht.
Kurzum beschließe ich mein Wissen zu erweitern, Samen zu kaufen, täglich zu beobachten, was sich regt, was zu neuem Leben erweckt wird.
Und während ich im Garten vor mich hin grüble, nachdenke, an welche Stelle, welche Saat gestreut wird, schaue ich beinahe tatsächlich gedankenverloren in den Himmel. Beim Anblick des zufällig vorbeigleitenden Greifvogels muss ich lächeln...
Mittwoch, 23. Februar 2011
Ich möchte doch nur einkaufen!!!!!
Wenn mich jemand danach fragt, behaupte ich eigentlich immer, dass ich genau weiß was ich will. Stehe ich vor dem Kleiderschrank weiß ich beispielsweise (für ein Mädchen) verhältnismäßig schnell, was ich anziehen soll. Im Restaurant wähle ich ebenfalls zügig, weil ich meistens hunger habe. Bei der Auswahl des nächsten Urlaubsziels gibt es ebenfalls keine langen Diskussionen in meinem Inneren.
Selbst wenn ich einkaufen gehe, existiert im Kopf ein Plan von den Dingen, die ich brauche (oder "ungedingt haben muss"). Das Studium aktueller Angebote, der leere Autotank oder die ungebändigte Lust auf neue Schuhe trieben mich schließlich oft erst ins Geschäft.
Man darf mich also gerne in die Schublade der Kunden stecken, die a: genau wissen, was sie kaufen wollen/müssen, b: keine Zeit haben, c: (aufgrund der mangelnden Zeit) auch mit niemandem darüber reden wollen und d: vom Verkäufer soviel Aufmerksamkeit erwarten, dass dieser die vorgenannten Eigenschaften auch erkennt.
Natürlich freue ich mich für Menschen, die auf der Jagd nach immer neuen Rabattpunkten und Zusatzangeboten sind, über die unzähligen Möglichkeiten, die es für sie gibt.
Aber: Liebe Verkäuferinnen und liebe Verkäufer, ich habe keine Punkte-Karte, ich möchte keine Punkte-Karte haben, ich benötige kein Getränk zu meinem Brötchen, möchte nicht das Schokoriegel-Tagesangebot mitnehmen, ich will kein Bargeld gleich an der Kasse abheben und ich sammel auch keine Rabatt-Angebote. Mir reicht vielmehr ein freundliches "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen".
Selbst wenn ich einkaufen gehe, existiert im Kopf ein Plan von den Dingen, die ich brauche (oder "ungedingt haben muss"). Das Studium aktueller Angebote, der leere Autotank oder die ungebändigte Lust auf neue Schuhe trieben mich schließlich oft erst ins Geschäft.
Man darf mich also gerne in die Schublade der Kunden stecken, die a: genau wissen, was sie kaufen wollen/müssen, b: keine Zeit haben, c: (aufgrund der mangelnden Zeit) auch mit niemandem darüber reden wollen und d: vom Verkäufer soviel Aufmerksamkeit erwarten, dass dieser die vorgenannten Eigenschaften auch erkennt.
Natürlich freue ich mich für Menschen, die auf der Jagd nach immer neuen Rabattpunkten und Zusatzangeboten sind, über die unzähligen Möglichkeiten, die es für sie gibt.
Aber: Liebe Verkäuferinnen und liebe Verkäufer, ich habe keine Punkte-Karte, ich möchte keine Punkte-Karte haben, ich benötige kein Getränk zu meinem Brötchen, möchte nicht das Schokoriegel-Tagesangebot mitnehmen, ich will kein Bargeld gleich an der Kasse abheben und ich sammel auch keine Rabatt-Angebote. Mir reicht vielmehr ein freundliches "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen".
Mittwoch, 16. Februar 2011
Wer braucht 2.000 Seiten für eine Geschichte???
Ich habs getan! Letzte Nacht habe ich mich entschlossen ein längst angefangenes Buch zur Seite zu legen und nie wieder aufzuschlagen! Laut schnaufend habe ich die Geschichte von indischen Familien, südostasiatischer Politik und der Bedeutung von Curry und Co in die hinterste Ecke des Regals befördert. Sogar meine Katze ist von meinem wütenden Gemurmel aufgewacht und hat mein Fluchen bereitwillig über sich ergehen lassen.
Ich bin zwar ein bekennender Buchstabenfreund, was dieser Autor da allerdings getrieben hat, ging definitiv zu weit: Wer braucht schon 2.000 Seiten für eine Geschichte???
Wenn ich auch zugeben muss, dass indische Stammbäume oftmals sehr verzwickt sind, dass die unterschiedlichen Kasten zum Verständnis einige Erklärungen bedürfen und der europäische Leser in eine ganz andere Kultur eintauchen muss: niemand kommt anderen Völkern innerhalb von 6-seitigen Beschreibungen von Pflanzen näher!
Nicht das ich nicht versucht hätte, darin einen Sinn zu sehen...Wenn mich der Klapptext auch neugierig gemacht hat: schon beim Kauf hat mich die Dicke des Buches etwas verunsichert. Dennoch habe ich mich Schließlich bis auf Seite 600 "gehangelt", mir selbst immer wieder einredend, auf der nächsten Seite würde endlich etwas passieren. Ich habe zwischendurch sogar einige Seiten überschlagen, um rauszufinden, wann sich bei Khan, Aparna und Co endlich etwas tut.
Aber: Nichts! Nur Blumen und indische Lieder...Wie auch immer die Geschichte weiter gehen mag, 1.000 Seiten hätten sicherlich mehr als ausgereicht! Schon Pulitzer hat doch gesagt: "Was immer du schreibst, schreibe kurz und sie werden es lesen." Ist dieser Name nicht auch indischen Autoren ein Begriff?
Ich jedenfalls möchte diese Geschichte nicht weiterlesen, mir gefallen 2.000 Seiten im Regal als Stütze für kleinere andere Bücher wesentlich besser.
Ich bin zwar ein bekennender Buchstabenfreund, was dieser Autor da allerdings getrieben hat, ging definitiv zu weit: Wer braucht schon 2.000 Seiten für eine Geschichte???
Wenn ich auch zugeben muss, dass indische Stammbäume oftmals sehr verzwickt sind, dass die unterschiedlichen Kasten zum Verständnis einige Erklärungen bedürfen und der europäische Leser in eine ganz andere Kultur eintauchen muss: niemand kommt anderen Völkern innerhalb von 6-seitigen Beschreibungen von Pflanzen näher!
Nicht das ich nicht versucht hätte, darin einen Sinn zu sehen...Wenn mich der Klapptext auch neugierig gemacht hat: schon beim Kauf hat mich die Dicke des Buches etwas verunsichert. Dennoch habe ich mich Schließlich bis auf Seite 600 "gehangelt", mir selbst immer wieder einredend, auf der nächsten Seite würde endlich etwas passieren. Ich habe zwischendurch sogar einige Seiten überschlagen, um rauszufinden, wann sich bei Khan, Aparna und Co endlich etwas tut.
Aber: Nichts! Nur Blumen und indische Lieder...Wie auch immer die Geschichte weiter gehen mag, 1.000 Seiten hätten sicherlich mehr als ausgereicht! Schon Pulitzer hat doch gesagt: "Was immer du schreibst, schreibe kurz und sie werden es lesen." Ist dieser Name nicht auch indischen Autoren ein Begriff?
Ich jedenfalls möchte diese Geschichte nicht weiterlesen, mir gefallen 2.000 Seiten im Regal als Stütze für kleinere andere Bücher wesentlich besser.
Mittwoch, 9. Februar 2011
"Sex and the City" am Nebentisch
"Ich muss mir unbedingt noch eine Zeitschrift besorgen", habe ich heute Mittag überlegt, bevor ich mich zur Pause in ein innerstädtisches Café verzogen habe. Auch wenn ich im Büro die Einzige war, deren Magen knurrte, wollte ich doch nicht nur allein auf den Teller starren, sondern vielleicht etwas sinnvolles tun. Lesen zu Bratkartoffeln schien mir passend.
Womit ich nicht gerechnet hatte, waren die beiden Damen am Nachbartisch. Beide irgendwo zwischen Ende 30 und Mitte 40. Auf den ersten Blick vielleicht Mütter, die gemeinsam nach dem montäglichem Einkauf noch einen Kaffee trinken, bevor die lieben Kleinen aus der Schule nach Hause kommen.
Auf den zweiten Blick - oder eher auf das zweite Lauschen der Gespräche - entpuppten sich die beiden allerdings, als ganz anders. Da saßen keine Mütter, die eben noch Milch und Brokkoli gekauft hatten! Da saßen zwei Frauen, die sich über Bettgeschichten mit verheirateten Männern austauschten! Und zwar in detaillierter Art und Weise!
Ich drehe also mein Ohr dezent in die richtige Position, neige meinen Kopf ein wenig zur Seite, damit auch ja alle Ausführungen in meine Hörmuschel rutschen, schaue dabei unauffällig in meinen doch recht uninteressanten Lesestoff und stochere in den Bratkartoffeln. Hin und wieder befürchte ichallerdings, dass mein Kopf eine ähnlich rote Farbe annimmt, wie die Tomate, die sich zu Dekorationszwecken auf meinem Teller befindet. Als die blonde Dame ihrer Freundin dann auch noch erklärt, wie wild ihr - nennen wir ihn hier - Günther gewesen ist, purzelt mir doch tatsächlich ein Happen von der Gabel. Damit hatte ich einfach nicht gerechnet!
Sicher, ich gehöre genau in die Generation "Sex an the City". Wahrscheinlich gibt es keine Folge der Kultserie, die ich nicht gesehen habe. Es amüsiert mich eben Carrie und Co bei den Diskussionen zu ihren Bettgeschichten zu beobachten oder zu hören, welche Gedanken sie sich um den "Richtigen" machen. Aber all das geschieht im fernen New York. Einer riesigen Großstadt. Im Ausland. Weit weg also. Nicht im kleinen katholischen Heinsberg.
Was mich am Ende ein wenig beruhigte: Eine der beiden Frauen entschloss sich, der ganzen Sache mit "Günther" ein Ende zu setzen und vielleicht einen Mann zu suchen, der frei ist.
Was mich am Ende entschieden beruhigte: Als ich meinen Blick von der Zeitschrift losreißen konnte, um die Damen nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen (schließlich wäre es der Brüller gewesen, wenn dort doch die echte "Sex and the City"-Truppe gesessen hätte), sah ich das ganz normale Kaffee-Tassen auf ihrem Tisch standen. Kein Cosmopolitan, nur guter alter Kaffee...
Womit ich nicht gerechnet hatte, waren die beiden Damen am Nachbartisch. Beide irgendwo zwischen Ende 30 und Mitte 40. Auf den ersten Blick vielleicht Mütter, die gemeinsam nach dem montäglichem Einkauf noch einen Kaffee trinken, bevor die lieben Kleinen aus der Schule nach Hause kommen.
Auf den zweiten Blick - oder eher auf das zweite Lauschen der Gespräche - entpuppten sich die beiden allerdings, als ganz anders. Da saßen keine Mütter, die eben noch Milch und Brokkoli gekauft hatten! Da saßen zwei Frauen, die sich über Bettgeschichten mit verheirateten Männern austauschten! Und zwar in detaillierter Art und Weise!
Ich drehe also mein Ohr dezent in die richtige Position, neige meinen Kopf ein wenig zur Seite, damit auch ja alle Ausführungen in meine Hörmuschel rutschen, schaue dabei unauffällig in meinen doch recht uninteressanten Lesestoff und stochere in den Bratkartoffeln. Hin und wieder befürchte ichallerdings, dass mein Kopf eine ähnlich rote Farbe annimmt, wie die Tomate, die sich zu Dekorationszwecken auf meinem Teller befindet. Als die blonde Dame ihrer Freundin dann auch noch erklärt, wie wild ihr - nennen wir ihn hier - Günther gewesen ist, purzelt mir doch tatsächlich ein Happen von der Gabel. Damit hatte ich einfach nicht gerechnet!
Sicher, ich gehöre genau in die Generation "Sex an the City". Wahrscheinlich gibt es keine Folge der Kultserie, die ich nicht gesehen habe. Es amüsiert mich eben Carrie und Co bei den Diskussionen zu ihren Bettgeschichten zu beobachten oder zu hören, welche Gedanken sie sich um den "Richtigen" machen. Aber all das geschieht im fernen New York. Einer riesigen Großstadt. Im Ausland. Weit weg also. Nicht im kleinen katholischen Heinsberg.
Was mich am Ende ein wenig beruhigte: Eine der beiden Frauen entschloss sich, der ganzen Sache mit "Günther" ein Ende zu setzen und vielleicht einen Mann zu suchen, der frei ist.
Was mich am Ende entschieden beruhigte: Als ich meinen Blick von der Zeitschrift losreißen konnte, um die Damen nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen (schließlich wäre es der Brüller gewesen, wenn dort doch die echte "Sex and the City"-Truppe gesessen hätte), sah ich das ganz normale Kaffee-Tassen auf ihrem Tisch standen. Kein Cosmopolitan, nur guter alter Kaffee...
Montag, 7. Februar 2011
Danke für die Diskussion, Til Schweiger
Sollte man den Aufenthaltsort entlassener Sexualstraftäter bekannt machen oder besser nicht? Schauspieler Til Schweiger forderte jüngst vehement, im Internet solle darüber informiert werden, wer sich schuldig gemacht hat und vor allem, wo er wohnt.
Mich bringt diese Frage zu einer Diskussion mit mir selbst:
Auf der einen Seite ist es natürlich sinnvoll, wenn Eltern die Möglichkeit haben ihre Kinder besser zu schützen, wenn sie wissen, auf welchen Straßen die Kleinen sich frei bewegen können und wo der Nachwuchs besser nicht Seilchenspringen geht. Auf der anderen Seite frage ich mich, ob Mütter und Väter tatsächliche eine Landkarte brauchen oder ob diese nicht nachlässig machen könnte in der Erziehung.
Als ich beispielsweise noch klein war, brauchte meine Mutter kein Wissen um einen Karl D. in der Nachbarschaft, um mir zu erklären, warum ich nicht mit Fremden sprechen und schon gar nicht mitgehen darf. Was solche Dinge anbelangte, war das Wort von meinen Eltern Gesetz.
Würde meine Mutter heute vielleicht erst ins Internet gehen, sich die "Landkarte der Verbrecher" ansehen und ihrem Kind dann sagen: "Spiel bitte nicht auf der Hauptstraße, auf der Goethestraße und auf dem Nordweg! Da wohnen böse Menschen."??? Was wäre wenn gerade dann auf der bis dato "sauberen" Schillerstraße eine Mensch seine pädophilen Neigungen entdeckt?
Außerdem frage ich mich: Wie steht es mit der Angst die geschürt wird? Kann ein Kind noch frei aufwachsen und zu einer selbstständigen Person werden, wenn es Tag für Tag persönlich von den Eltern zur Schule, zum Sport und zu den Freunden gefahren wird? Welche Persönlichkeiten wachsen dann heran? Menschen, die sich "mutterseelen allein" in Vorstellungsgesprächen behaupten können? Menschen, die es selbstständig schaffen, jemanden abzuwehren, der nicht nur ihr Bestes will? Menschen, die erst scheu nach links und rechts sehen, wenn sie etwas gefragt werden?
Und: Was bedeutet ein solches "Öffentlich-Machen" für die Arbeit der Polizei? Könnte das Aufkommen von Demonstrationen den Blick der Beamten vom Haus des entlassenen Täters ablenken? Würde die Überwachung in eine Beschütz-Aktion des Sexualstraftäters umschwenken, weil viele Bürgerinnen und Bürger ihm an den Kragen wollen?
Auf all diese Fragen müsste man eigentlich keine Antwort suchen, wenn das Rechtssystem endlich angepasst würde und Menschen, die sich an Kindern, an wehrlosen Frauen, an hilflosen jungen Männern vergangen haben, gar nicht mehr auf die Straße gelassen würden.
Dem widersprechen leider die sogenannten "Gutmenschen". Es sei gegen die Menschenwürde, jemanden weiter einzusperren, der seine Strafe verbüßt hat. Selbst das liebe Grundgesetz wird also zu Argumentationszwecken ausgepackt.
Was allerdings leider vergessen wird: Den Opfern ist das eigene "Recht auf Freiheit" mit Beginn der Tat genommen worden.
Nie wieder werden sie sich vollkommen frei fühlen können, immer werden sie einen Schatten im Rücken spüren. Natürlich ist dieser je nach Situation mal größer, mal kleiner, das Erlebte behält seine Präsenz aber bis ans Ende. "Man könne sich psychologisch behandeln lassen", argumetieren hier die einen, nur verstehen die wenigsten, dass kein Mensch auf "Vergessen" hin behandelt werden kann.
Vielmehr ist jeder Streit um den gesellschaftlichten Umgang mit den Tätern ein weiterer Stich für die Betroffenen, für die Opfer, für die Überlebenden, denen man den letzten Namen übrigens nicht nur gegeben hat, weil die Täter sie nicht umgebracht haben, sondern weil sie jeden Tag dafür kämpfen selbst weiterleben zu wollen.
Würde man diesen Menschen mehr Gehör schenken, würde man eine Ebene schaffen, auf der diese Menschen sprechen könnten, wäre dies sicherlich kein freudiger Vortrag, aber eine Grundlage.
Eine Grundlage zur weiteren Diskussion. Vielleicht sogar ein Grundstein, um das System endlich zu verändern und den Blick eher auf die zu richten, die überlebt haben und weiterhin überleben wollen. Die, die jedes Recht haben sollten, um ein Stück Freiheit zurück zu gewinnen!
Mich bringt diese Frage zu einer Diskussion mit mir selbst:
Auf der einen Seite ist es natürlich sinnvoll, wenn Eltern die Möglichkeit haben ihre Kinder besser zu schützen, wenn sie wissen, auf welchen Straßen die Kleinen sich frei bewegen können und wo der Nachwuchs besser nicht Seilchenspringen geht. Auf der anderen Seite frage ich mich, ob Mütter und Väter tatsächliche eine Landkarte brauchen oder ob diese nicht nachlässig machen könnte in der Erziehung.
Als ich beispielsweise noch klein war, brauchte meine Mutter kein Wissen um einen Karl D. in der Nachbarschaft, um mir zu erklären, warum ich nicht mit Fremden sprechen und schon gar nicht mitgehen darf. Was solche Dinge anbelangte, war das Wort von meinen Eltern Gesetz.
Würde meine Mutter heute vielleicht erst ins Internet gehen, sich die "Landkarte der Verbrecher" ansehen und ihrem Kind dann sagen: "Spiel bitte nicht auf der Hauptstraße, auf der Goethestraße und auf dem Nordweg! Da wohnen böse Menschen."??? Was wäre wenn gerade dann auf der bis dato "sauberen" Schillerstraße eine Mensch seine pädophilen Neigungen entdeckt?
Außerdem frage ich mich: Wie steht es mit der Angst die geschürt wird? Kann ein Kind noch frei aufwachsen und zu einer selbstständigen Person werden, wenn es Tag für Tag persönlich von den Eltern zur Schule, zum Sport und zu den Freunden gefahren wird? Welche Persönlichkeiten wachsen dann heran? Menschen, die sich "mutterseelen allein" in Vorstellungsgesprächen behaupten können? Menschen, die es selbstständig schaffen, jemanden abzuwehren, der nicht nur ihr Bestes will? Menschen, die erst scheu nach links und rechts sehen, wenn sie etwas gefragt werden?
Und: Was bedeutet ein solches "Öffentlich-Machen" für die Arbeit der Polizei? Könnte das Aufkommen von Demonstrationen den Blick der Beamten vom Haus des entlassenen Täters ablenken? Würde die Überwachung in eine Beschütz-Aktion des Sexualstraftäters umschwenken, weil viele Bürgerinnen und Bürger ihm an den Kragen wollen?
Auf all diese Fragen müsste man eigentlich keine Antwort suchen, wenn das Rechtssystem endlich angepasst würde und Menschen, die sich an Kindern, an wehrlosen Frauen, an hilflosen jungen Männern vergangen haben, gar nicht mehr auf die Straße gelassen würden.
Dem widersprechen leider die sogenannten "Gutmenschen". Es sei gegen die Menschenwürde, jemanden weiter einzusperren, der seine Strafe verbüßt hat. Selbst das liebe Grundgesetz wird also zu Argumentationszwecken ausgepackt.
Was allerdings leider vergessen wird: Den Opfern ist das eigene "Recht auf Freiheit" mit Beginn der Tat genommen worden.
Nie wieder werden sie sich vollkommen frei fühlen können, immer werden sie einen Schatten im Rücken spüren. Natürlich ist dieser je nach Situation mal größer, mal kleiner, das Erlebte behält seine Präsenz aber bis ans Ende. "Man könne sich psychologisch behandeln lassen", argumetieren hier die einen, nur verstehen die wenigsten, dass kein Mensch auf "Vergessen" hin behandelt werden kann.
Vielmehr ist jeder Streit um den gesellschaftlichten Umgang mit den Tätern ein weiterer Stich für die Betroffenen, für die Opfer, für die Überlebenden, denen man den letzten Namen übrigens nicht nur gegeben hat, weil die Täter sie nicht umgebracht haben, sondern weil sie jeden Tag dafür kämpfen selbst weiterleben zu wollen.
Würde man diesen Menschen mehr Gehör schenken, würde man eine Ebene schaffen, auf der diese Menschen sprechen könnten, wäre dies sicherlich kein freudiger Vortrag, aber eine Grundlage.
Eine Grundlage zur weiteren Diskussion. Vielleicht sogar ein Grundstein, um das System endlich zu verändern und den Blick eher auf die zu richten, die überlebt haben und weiterhin überleben wollen. Die, die jedes Recht haben sollten, um ein Stück Freiheit zurück zu gewinnen!
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